Die politische Logik ist an vielen Stellen kontraproduktiv

Viele von Ihnen werden sich sicher schon einmal gefragt haben, warum unsere Politiker eigentlich so zielstrebig und zielsicher von einer Krise in die nächste stolpern. Auch wir Privaten stolpern manchmal, ebenso die Unternehmen. Doch hier wie dort besinnt man sich spätestens dann auf seine ureigenen Fähigkeiten und versucht, den Karren wieder aus dem Straßengraben zu ziehen.

Zurück auf der Straße und damit zurück in der Spur wird anschließend darauf geachtet, dass dieses Missgeschick nicht noch einmal geschieht. Der Blick wird nach vorne gerichtet. Aber dies geschieht nicht ohne den Blick in den Rückspiegel der analysiert, an welcher Stelle warum welche Fehler begannen wurden.

Wird danach auch ein verantwortungsvolles, vorausschauendes Handeln gepflegt, ist die Basis dazu gelegt, zukünftige Krisenlagen wesentlich besser zu überstehen. So nützlich und zugleich auch sinnvoll diese Vorgehensweise für Privatpersonen und Firmen ist, so schädlich ist sie für Politiker.

Die politische Handlungslogik führt zwangsläufig zu späten Reaktionen

Diese müssen, wenn sie im politischen Geschäft bleiben wollen, ihre Aufmerksamkeit vor allem auf eines legen: die eigene Wiederwahl. Ist diese erst einmal fest im Blick, werden nach und nach alle Aktivitäten auf sie ausgerichtet. Sobald dieser Punkt erreicht ist, spielt nur noch die Sicherung und Fortsetzung der eigenen Karriere eine Rolle. Alles andere tritt demgegenüber in den Hintergrund.

Machterwerb und Machterhalt legen allerdings sehr schnell ganz andere Schritte nahe als sie eine Privatperson oder ein Unternehmen als sinnvoll und gut empfindet. Ein Unternehmen kann es sich nicht leisten in eine Krise zu geraten und vom Markt zu verschwinden. Deshalb wird es Vorsorge dafür treffen, dass keine Krise es so schwer treffen kann, dass die eigene Existenz am Ende gefährdet ist.

Ein Politiker hingegen kann es sich nicht leisten, nicht wiedergewählt zu werden, denn mit dem Ende des Amts ist oftmals auch das Ende der politischen Karriere verbunden. Vorausschauende Problemlösungen wird ein Politiker deshalb immer erst dann ergreifen, wenn seine Karriere in Gefahr ist.

Deshalb reagieren Politiker tendenziell immer erst hinter und nicht schon vor der Kurve.