Die Rekordjagd geht weiter, wobei dies an dieser Stelle allerdings kein Grund zur Freude ist, denn es geht um die Schulden, die in unser aller Namen von der öffentlichen Hand aufgenommen werden. Sie haben nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) mit 2.319,8 Milliarden Euro zum 31. Dezember des Jahres 2021 einen neuen traurigen Höchststand erreicht.
Umgerechnet auf jeden Kopf der Bevölkerung, egal ob jung oder alt, arm oder vermögend, ergibt dies eine Pro-Kopf-Verschuldung von 27.906 Euro. Gegenüber dem Jahr 2020 hat sich die Verschuldung der öffentlichen Gesamthaushalte, also Bund, Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände sowie die Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte, um weitere 146,9 Milliarden Euro erhöht. Das entspricht einem Anstieg von 6,8 Prozent.
Ein Teil dieses Anstiegs ist sowohl beim Bund wie auch bei einigen Ländern immer noch auf die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zurückzuführen. So nahm die Verschuldung beispielsweise im vierten Quartal 2021 gegenüber dem dritten Quartal 2021 nochmals um 35,7 Milliarden Euro oder 1,6 Prozent zu.
Die Schulden des Bundes steigen besonders stark an
Leicht zur Hand mit der Ausgabe von Geld, das er eigentlich gar nicht hat, ist der Bund. Er erhöhte seine Schulden zwischen Ende 2020 und Ende 2021 um 145,0 Milliarden Euro oder 10,3 Prozent auf 1.548,5 Milliarden Euro. Im Schlussquartal nahm die Verschuldung dabei nochmals um 43,6 Milliarden Euro zu, was einem Anstieg von 2,9 Prozent entspricht.
Auch die Schulden der Länder haben sich im Gesamtjahr 2021 erhöht. Allerdings betrug der Anstieg hier nur 2,1 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 0,3 Prozent entspricht. Im vierten Quartal verzeichneten die Schulden der Länder anders als die des Bundes jedoch einen leichten Rückgang von 7,1 Milliarden Euro oder 1,1 Prozent.
Leicht rückläufig war hingegen im vergangenen Jahr die Entwicklung der Schulden der Städte und Gemeinden. Sie ermäßigten sich um 217 Millionen Euro oder 0,2 Prozent auf 133,1 Milliarden Euro. Im Vergleich zum dritten Quartal ging die Schuldenlast der Gemeinden sogar um 0,6 Prozent oder 816 Millionen Euro zurück.