Während der Corona-Pandemie mussten die Menschen zu Hause bleiben und konnten ihr Geld nicht ausgeben. Dieser Stau entlud sich im vergangenen Jahr in einer massiven Nachfrage. Sie hat ihren Teil dazu beigetragen, dass die Teuerung in den vergangenen Monaten so stark angestiegen ist.
Nun deutet sich allerdings an, dass die Kauflaune der Konsumenten in den USA in eine Kaufzurückhaltung umschlägt. Das von der Universität Michigan für die US-Verbraucher ermittelte Konsumentenvertrauen ist auf die Marke von 50 Punkten zurückgefallen.
Das ist ein neues Allzeittief. Selbst auf dem Höhepunkt der Inflation der 1970er Jahre lag der Wert im Jahr 1980 über den aktuellen Zahlen und noch ist noch nicht einmal ansatzweise klar, ob wir das Tief der Entwicklung bereits erreicht haben könnten. Vieles spricht dafür, dass der Tiefpunkt noch nicht erreicht wurde.
Die Zeichen der Zeit stehen auf Rezession
Einer dieser Indikatoren ist der generelle Geschäftsausblick der kleineren und mittleren Unternehmen in den USA. Auch er notiert derzeit auf einem Allzeittief bei minus 40 Punkten und ist damit niedriger als zu Beginn der 1980er Jahre. Bei den kleineren und mittleren Unternehmen sind allerdings die meisten Amerikaner beschäftigt.
Sollten diese Firmen sich eine Sparpolitik verordnen und Arbeitskräfte entlassen, könnte auch das Verbrauchervertrauen durch die erhöhte Arbeitslosigkeit schnell einen weiteren Dämpfer erhalten. Dazu passt auch die Zinsstrukturkurve. Sie ist gerade dabei, invers zu werden. Ein weiterer Vorgang, der von den Anlegern als Hinweis auf eine in den nächsten sechs Monaten beginnende Rezession gewertet wird.
Eine solche Wirtschaft ist nicht das, was man gemeinhin als stark und robust bezeichnen möchte. Viel mehr ist die Lage angespannt. Die Gefahr einer handfesten Rezession ist damit nicht nur sehr real, sondern die Wahrscheinlichkeit ist auch hoch, dass diese sich in den nächsten zwölf bis 18 Monaten entfalten wird.