Nickel ist nicht gleich Nickel. Zumindest dann nicht für die Experten auf dem Nickelmarkt, denn das weltweite Angebot an Nickel speist sich aus zwei höchst unterschiedlichen Quellen. Als das Primärnickel wird jenes Nickel bezeichnet, das in den Minen weltweit produziert wird. Im Jahr 2021 belief sich die Fördermenge auf 2.525.000 Millionen Tonnen.
Wesentlich kleiner ist der Marktanteil des recyclten Nickels, des sog. Sekundärnickels. Seine Menge belief sich 2021 auf lediglich 350.000 Tonnen. Es wird lediglich von der Edelstahlindustrie verbraucht, während das im Bergbau geförderte Nickel seinen Weg in nahezu alle verschiedenen Industriesektoren findet. Dadurch entsteht quasi ein eigener Kreislauf, in dem nichtrostender Stahl wieder zu nichtrostendem Stahl recycelt wird, was die Nachfrage nach Primärnickel Nickel dämpft.
Die weltweiten Nickelressourcen werden aktuell auf etwa 300.000.000 Millionen Tonnen geschätzt, wobei lediglich vier Länder über die Hälfte der gesamten weltweiten Ressourcen verfügen. Wird der Blick auf die zehn wichtigsten Förderländer erweitert, so stehen diese sogar für rund 80 Prozent der globalen Nickelproduktion.
China und die Edelstahlherstellung dominieren die Nachfrage
Führend ist dabei Indonesien. Der Inselstaat stellte im Jahr 2021 rund ein Viertel des weltweiten Angebots. Zusammengefasst tragen die fünf wichtigsten Förderländer derzeit etwa zu zwei Drittel zur weltweiten Jahresproduktion bei. Vier der fünf größten Förderländer gehören auch zu jenen Ländern, die derzeit über die größten Nickelressourcen verfügen.
Auf der Angebotsseite ist die Dominanz von Indonesien schon sehr groß. Deutlich übertroffen wird sie jedoch auf der Nachfrageseite von China. Denn das Reich der Mitte verbrauchte 2021 mehr als die Hälfte des weltweit gehandelten Primärnickels. Auf dem zweiten Platz folgte Indonesien mit knapp zehn Prozent. Japan mit 6,4 Prozent und die USA mit 5,5 Prozent folgten auf den Plätzen drei und vier.
Insgesamt stehen die zehn größten Nickelverbraucher für 87 Prozent der weltweiten Nachfrage. Wobei die Nachfrage eindeutig mit der Produktion von rostfreiem Stahl korreliert, denn diese macht mehr als zwei Drittel der Nachfrage nach Primärnickel aus. Immer größer wird allerdings der Anteil des Nickels, der für Batterien benötigt wird.
Er wird dazu führen, dass die Nachfrage nach Nickel auch dann hoch bleiben bzw. sogar noch steigen wird, wenn eine weltweite Rezession die Nachfrage nach Edelstahl drücken sollte. Ein starker Rückgang der Nickelpreise ist damit tendenziell nicht zu erwarten.