Wer die Jugend hat, hat die Zukunft. Das wussten vor allem die totalitären Regime des 20. Jahrhunderts. Sie investierten daher viel Zeit, Geld und Energie in den Aufbau ihrer diversen Jugendorganisationen. Die Gegenseite dieses Wissen ist, dass wer die Jugend nicht auf seiner Seite hat, auch keine oder zumindest keine gute Zukunft hat.
An dieser Stelle lässt eine neue Studie aufhorchen. In Auftrag gegeben wurde sie vom Verband „Die Familienunternehmer“. Befragt wurden junge Menschen in Deutschland im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Das Ergebnis dieser Umfrage ist ernüchternd, denn es wird deutlich, dass die junge Generation dem Standort Deutschland sehr kritisch und ablehnend gegenübersteht.
Beklagt werden die fehlende wirtschaftliche Dynamik und das nicht mehr stimmende Preis-Leistungs-Verhältnis. Nur eine Minderheit der befragten Jugendlichen ist noch überzeugt davon, es durch Fleiß und eigene Arbeit einmal besser zu haben als die Generation ihrer Eltern.
Auswandern als Lösung?
Gezweifelt wird vor allem am sogenannten Generationenvertrag. Hohe 55 Prozent der Umfrageteilnehmer empfanden die Aussage als „absolut“ oder „eher“ zutreffend, dass der Generationenvertrag, nach welchem die Jüngeren die Renten der Älteren erwirtschaften, inzwischen zuungunsten der jungen Generation laufe.
Massiv gezweifelt wird auch an der Möglichkeit, persönlich aufzusteigen. Weniger als die Hälfte der jungen Erwachsenen zeigte sich davon überzeugt, dass sie es durch Fleiß und Arbeit in Deutschland einmal besser haben werden als ihre Eltern. Fast jeder zweite (46 Prozent) hat deshalb schon einmal in Erwägung gezogen, auszuwandern.
Für Deutschland sind dies erschreckende Zahlen, die durch die Daten des Statistischen Bundesamtes bestätigt werden. Dieses hat ermittelt, dass die Zahl der auswandernden Deutschen zwischen 2014 und 2023 von 148 000 auf 265 000 pro Jahr angestiegen ist.
Wer nicht ausgewandert ist, zeigt damit nicht notwendigerweise seine Zustimmung zum aktuellen System. Sehr real ist auch die Möglichkeit, dass diese Menschen den Weg der innere Emigration wählen und sich aus Wirtschaft und Gesellschaft zurückziehen. Ihr Leistungsvermögen geht dem Land damit verloren und die Basis des zu verteilenden Reichtums und Wohlstand wird zunehmend kleiner.