Im Jahr 2020 hatten die drei großen fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle weltweit einen Anteil von 83,1 Prozent am globalen Primärenergieverbrauch. Diesen Anteil will die Politik in den kommenden Jahren deutlich zurückfahren. Der im November 2021 beschlossene „Glasgow Climate Pact“ hat den Weg dazu geebnet und wird seitdem als ein zentraler Meilenstein beim Kampf gegen den Klimawandel gesehen.
Kurzfristig lassen sich die fossilen Energieträger allerdings nicht so schnell ersetzen. Dazu ist ihr Anteil am Primärenergieverbrauch viel zu hoch. Da allerdings von der Politik und in den Medien der Eindruck erweckt wird, der Abschied von den fossilen Brennstoffen werde in Windeseile vollzogen, steigen derzeit massiv die Preise.
Eigentlich sollte man vor diesem Hintergrund fallende Preise erwarten, weil Öl, Gas und Kohle doch immer weniger gebraucht werden. Der Grund für den starken Anstieg der Energiepreise liegt jedoch darin, dass das Kind mal wieder mit dem Bade ausgeschüttet wurde, weil man der Branche sofort den Stecker gezogen hat.
Der nächste selbstgemachte Inflationsschub baut sich langsam auf
Um den Abschied von den fossilen Energieträgern zu beschleunigen, hat die Politik das Investieren in die grünen Energieformen attraktiver und Investitionen in die konventionellen Energiequellen unattraktiver gemacht. Das kann man so machen. Man darf sich allerdings anschließend nicht wundern, wenn die Investoren diesen Anreizen folgen und nur noch in Solaranlagen und Windräder aber nicht mehr in neue Erdöl- oder Erdgasquellen und die Erhaltung der bestehenden Anlagen investieren.
Auch die Pflege von Pipelines und Raffinerien ist vor diesem Hintergrund kein gutes Geschäft mehr und unterbleibt zukünftig. Bereits im Jahr 2022 wird nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) das Investitionsvolumen weltweit um voraussichtlich acht Prozent auf 2,4 Billionen US-Dollar sinken. Bei dieser Zahl ist zu berücksichtigen, dass die Hälfte der Gesamtsumme, also 1,2 Billionen US-Dollar, nur eine inflationäre Kostensteigerung darstellen.
Das Kapital folgt der „grünen“ Politik mit fatalen Folgen
Die realen Investitionen sinken somit deutlich stärker als nur um acht Prozent. Da die Nachfrage aber noch nicht im gleichen Verhältnis sinkt, steigen die Preise. Auch Investition in die Förderung von Rohstoffen, darunter auch solche, die eigentlich für die Elektromobilität zwingend benötigt werden, gelten nicht als „grüne“ Investments und werden damit unattraktiver gemacht.
Hier wird der nächste massive Preisschub schon vorbereitet und dank der Weitsicht könnte am Ende gar nichts mehr zur Verfügung stehen. Dann bleiben wir wie in der Corona-Zeit wieder alle zu Hause, die einen, weil es kein bezahlbares Benzin mehr gibt und die anderen, weil das bestellte Elektroauto mangels Nickel, Lithium und Silber leider ohne die Batterie geliefert werden musste.