Durch die aktuelle Debatte in den USA um den bilanziellen Wert des US-Staatsgoldes wurde auch die alte Streitfrage um eine Revision der Goldbestände in Fort Knox wiederbelebt. Elon Musk hat sich kürzlich dafür ausgesprochen, die US-Goldreserven einer gründlichen Revision zu unterziehen und damit eine Forderung wiederholt, die US-Senator Rand Paul schon seit Jahren erhebt.
Sollte es zu einer solchen Prüfung kommen, gibt es drei mögliche Szenarien. Das erste mögliche Ergebnis ist, die USA haben genau die 261 Millionen Unzen oder 8.133 Tonnen Gold in ihren Tresoren, die sie in ihrer Bilanz ausweisen. Daneben gibt es noch die Möglichkeiten, dass mehr oder weniger Gold in den Tresoren verwahrt wird.
Verfügen die USA genau über die angegebene Menge von 8.133 Tonnen Gold, würde die Revision das Vertrauen in die Transparenz der Regierung und die Stabilität des US-Dollars stärken. Der Befund der Revision würde alle skeptischen Theorien zerstreuen und sowohl inländische als auch internationale Interessengruppen davon überzeugen, dass die US-Reserven intakt sind und ordnungsgemäß verwaltet werden.
Auf Abweichungen von der bilanzierten Goldmenge würde der Markt sehr sensibel reagieren
Haben die USA hingegen weniger Gold in Fort Knox als angegeben, würde dies die unter Edelmetallfans seit langem bestehende Skepsis bestätigen. Ein solches Ergebnis könnte daher das Vertrauen in das US-Finanzsystem und in den US-Dollar ernsthaft untergraben, weil das Gold historisch gesehen ein Symbol für die Stabilität einer jeden Währung ist.
Diskrepanzen zwischen dem angeblichen und dem tatsächlichen Goldbestand könnten auch auf eine mögliche Misswirtschaft oder auf Leasingpraktiken hinweisen, die Papieransprüche auf Gold begründen, die über die physischen Reserven hinausgehen. Solche Enthüllungen könnten eine Marktpanik auslösen und einen massiven Anstieg der Gold- und Silberpreise nach sich ziehen.
Dass die USA tatsächlich mehr Gold in ihren Tresoren haben als offiziell in den Bilanzen ausgewiesen wird, ist eher eine theoretische als eine reale Möglichkeit. Sie würde den Markt daher massiv überraschen und würde auch die Position des US-Dollars deutlich steigern. Wäre dies der Fall, stellt sich einmal mehr die Frage, warum man jahrelang nur wenig geprüft hat und warum eine so große Geheimhaltung um die wahren Goldbestände in Fort Knox gemacht wurde und noch immer gemacht wird.