Der chinesische Immobilienmarkt ist in den vergangenen Jahren im Zuge der Krise von China Evergrande und den anderen Immobilienentwicklern regelrecht zusammengebrochen. Damit sank auch die Nachfrage nach den wichtigen Metallen Kupfer und Eisenerz. Ihre Schieflagen hatten dazu geführt, dass zunächst der Absatz neuer Wohnungen und damit auch der Neubau weiterer Einheiten ins Stocken geraten war.
Nun erwartet man bei der australischen BHP Group, einem der großen Bergbaukonzerne der Welt, eine Erholung des chinesischen Immobilienmarktes. Wie wichtig dieser für die chinesische Wirtschaft ist, kann u.a. daran abgelesen werden, dass der Sektor vor der Krise für mehr als zehn Prozent des chinesischen BIPs verantwortlich war.
BHP ist inzwischen wieder zuversichtlich. Man erwartet, dass sich Chinas Immobilienmarkt in den kommenden Monaten erholen wird. „Die Sekundärverkäufe auf dem Wohnungsmarkt sind weiterhin stark, sehr stark“, berichtete Vandita Pant, Chief Commercial Officer von BHP, am Donnerstag in einem Interview.
Mit der Nachfrage dürften auch die Metallpreise wieder anziehen
„Wir sind immer davon ausgegangen, dass sich zuerst die Verkäufe und die Fertigstellungen von Häusern erholen werden und dann die Neubauten“, sagte sie und fügte hinzu, dass „diese Tendenz anhält“. Das bedeutet im Gegenzug, dass BHP wieder mit höheren Metallpreisen rechnet, obwohl diese infolge der düsteren Wirtschaftssignale in den letzten Monaten auf Niveaus zurückgefallen waren, die zuletzt während der Corona-Pandemie gesehen worden waren.
Eine deutliche Preiserholung erwartet BHP vor allem für die Preise von Kupfer und Eisenerz. Für beide Metalle spricht auch, dass China seine strengen Covid19-Lockdowns aufgegeben hat und die Wirtschaft des Landes anschließend wieder angesprungen ist. Da das Reich der Mitte der weltweit größte Importeur von Eisenerz und Kupfer ist, wird sich die wieder anziehende chinesische Nachfrage früher oder später auch auf die Preise der Industriemetalle auswirken.
Für BHP stellt das Eisenerz den wichtigsten Rohstoff dar, der in den Bergwerken des Konzerns gefördert wird. Hier hatte die schwächer als erwartet ausgefallene Bautätigkeit, insbesondere im Immobiliensektor, den Preis für eine Tonne Eisenerz zuletzt auf unter 100 US-Dollar gedrückt. Auch der Kupferpreis war im Mai erstmals seit sechs Monaten wieder unter die Marke von 8.000 US-Dollar pro Tonne zurückgefallen.