Die deutsche Energiewende ist eine einzige Wundertüte prall gefüllt mit leeren Versprechungen und luftigen Ideen von denen vor allem eines zu erwarten ist: Sie werden an der harten Wirklichkeit zerplatzen. Ein Beispiel gefällig? Nun dann schauen wir doch einmal nach Nordrhein-Westfalen.
Dort sollen im Jahr 2030 die Kohlekraftwerke vom Netz gehen. Die Betreiber der Kraftwerke wie zum Beispiel RWE wehren sich nicht gegen die Abschaltung, denn sie können das, was viele grüne Politiker nicht mehr können: rechnen.
Allgemein bekannt ist, dass die Abgaben für die Emission von CO2 in den kommenden Jahren weiter steigen werden. Das macht den aus Kohle erzeugten Strom so teuer, dass mit ihm kein Geld mehr zu verdienen ist. Deshalb haben Stromproduzenten wie RWE kein Interesse mehr an diesen Kraftwerken. Sie investieren dafür lieber in Windräder, denn mit diesen lässt sich das Geld noch gut verdienen.
Das geht allerdings nur, weil der deutsche Staat nachhilft und die Kosten für den Windstrom dem Stromkunden aufbürdet. Bei den Kosten fallen allerdings nicht nur der Aufbau und der Betrieb der Windräder ins Gewicht. Viel schwerer wiegt, dass weitere Gaskraftwerke als Reserve im Hintergrund bereitstehen müssen, denn der Wind weht nicht immer in der benötigten Stärke.
Die Energiewende scheitert an den Launen der Natur
Mal bläst er gar nicht, mal so stark, dass die Windräder abgeschaltet werden müssen. In diesen Fällen müssen konventionelle Kraftwerke einspringen. Die Kohlekraftwerke will man nicht mehr, die Gaskraftwerke hat man noch nicht. Sie müssten eigentlich sofort geplant, genehmigt und errichtet werden, denn der Bau eines Kraftwerks nimmt in der Regel sechs bis sieben Jahre in Anspruch.
Und nun beginnt ein wenig Grundschulmathematik, die in Deutschland leider immer weniger beherrscht wird: Wir schreiben das Jahr 2023. Bis zum Jahr der Abschaltung der Kohlekraftwerke in NRW bleiben damit noch sieben Jahre. Das würde knapp ausreichen, wenn man sich jetzt mächtig ins Zeug legt und sofort anfängt.
Bei RWE hat man allerdings keine Eile. Das Unternehmen will erst 2026 entscheiden, ob man neue Gaskraftwerke überhaupt bauen will. Gezögert wird, weil nicht klar ist, ob sich die Investitionen am Ende rechnen werden. Heißt im Klartext: Wenn der Steuerzahler und/oder der Stromkunde den Spaß nicht bezahlen, geschieht gar nichts.
Nordrhein-Westfalens Hausfrauen dürfen sich deshalb schon einmal darauf freuen, dass in den Jahren 2030 bis 2032 – vielleicht aber auch noch länger – nur gekocht werden kann, wenn der Wind in der richtigen Stärke weht oder über die Landesgrenzen Atomstrom aus Frankreich oder Kohlestrom aus Polen ins Land fließt.