Deutschland setzt bei seiner Stromversorgung auf die Sonne und den Wind. Mit diesen beiden erneuerbaren Energien möchte die Bundesregierung die Lücken füllen, die sie mit der endgültigen Abschaltung der letzten drei deutschen Kernkraftwerke und dem beschlossenen Aus für Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von 7.000 Megawatt selbst reißt.
Noch ist völlig schleierhaft, wie diese Lücken gefüllt werden sollen. Zwar hat die Regierung die Einspeisevergütung für den Windstrom um 25 Prozent auf 7,35 Cent pro Kilowattstunde erhöht, dennoch wurden von den im Februar ausgeschriebenen 3.200 Megawatt Windenergie von den Behörden bis zum Ende des Monats lediglich 1.441 Megawatt bewilligt.
Bei der Bewertung all dieser Zahlen darf nicht übersehen werden, dass ein Megawatt Windenergie nicht zu vergleichen ist mit einem Megawatt Kohle- oder Atomstrom, die beide grundlastfähig sind und damit zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung stehen.
Keine Planungssicherheit für Investitionen
Das ist beim Wind gerade nicht der Fall, denn wegen Flaute fällt eine Windanlage in Deutschland als Stromlieferant an rund 140 Tagen im Jahr komplett aus. Ihre Stromerzeugung liegt in diesen Tagen entweder ganz bei null oder bei bescheidenen zehn Prozent ihrer Nennleistung.
Einspringen müssen in diesen Zeiten Gaskraftwerke – oder besser gesagt müssten. Stefan Kapferer, der Vorstandsvorsitzende des Netzbetreibers 50 Hertz, fordert um die Flauten sicher zu überbrücken, Gaskraftwerke mit einer Leistung von 30.000 Megawattstunden.
Ob Deutschland diese jemals bekommen wird, bleibt abzuwarten. Sehr realistisch ist diese Annahme jedoch nicht, denn die Gaskraftwerke werden von einer Regierung benötigt, die im vergangenen Jahr mit der Gasumlage, der Gaspreisbremse und der Gewinnabschöpfung bei der Stromerzeugung gezeigt hat, dass sie nicht fähig oder willig ist, für Investoren verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.
Warum ein Investor sein Geld ausgerechnet in einem solch unsicheren Land wie Deutschland dem Risiko einer launischen Regierung aussetzen soll, bleibt das Geheimnis von Robert Habeck und seinen Klimarettern.