Anmerkung der Woche – Deutschland fällt massiv zurück und die Regierung hat nicht mehr zu tun, als Kritiker zum Schweigen zu bringen

Der Internationale Währungsfonds erwartet, dass Deutschlands Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 lediglich um 0,2% wachsen wird. Für die EU insgesamt wird ein Wachstum von 0,9% und für die USA immerhin eine Steigerungsrate von 2,6% erwartet. Das sagt eigentlich genug und sollte uns alle dazu verleiten, uns sofort zusammenzusetzen, eine fundierte Faktenanalyse einzuleiten und aus ihr Schritte zur Lösung der Problematik abzuleiten.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Regierung führt lieber einen Kampf gegen rechts als einen Kampf für das wirtschaftliche Wohlergehen des Landes. Wobei der Begriff „rechts“ inzwischen so verwendet wird, dass er unabhängig vom politischen Standort jede Kritik an der Ampelkoalition umfasst und bezogen auf die wirtschaftliche Schwäche des Landes werden immer noch Stimmen laut, die davor warnen, den Standort schlechtzureden.

Will man diesem Ratschlag folgen, so geht das nur um den Preis, die gegebene Realität vollkommen auszublenden und zu ignorieren. Ein solches Vorgehen sollte in keinem Fall die bevorzugte Herangehensweise sein. Im Fall der aktuellen Schwäche Deutschlands würde eine derartige „Lösungsstrategie“ auch bewirken, dass übersehen und wird, dass der wirtschaftliche Niedergang nicht strukturell bedingt ist, sondern handelnde Personen für ihn verantwortlich sind.

Zwei widersprüchliche Erwartungen der Banken für das 3. Quartal 2024

Warnende Stimmen gibt es schon seit längerem. Sie wurden in einer Art und Weise überhört und zur Seite geschoben, die nur als arrogant und unverantwortlich zu kennzeichnen ist. Alle, denen das Problem und seine tatsächliche Lösung wirklich am Herzen liegt, sollten deshalb dafür Sorge tragen, dass die Dinge klar beim Namen benannt werden und sich niemand aus der Verantwortung stehlen kann.

Ein rasches Ende der wirtschaftlichen Talfahrt Deutschlands scheint ohnehin noch nicht in Sicht zu sein, denn eine Umfrage der Europäischen Zentralbank, die zwischen dem 10. und 25. Juni 2024 unter 157 Banken und Kreditinstituten durchgeführt wurde, lässt erkennen, dass die Nachfrage nach neuen Unternehmenskrediten auch im zweiten Quartal weiter zurückgegangen ist.

Die befragten Banken erwarten allerdings, dass im dritten Quartal erstmals seit dem Sommer 2022 ein Anstieg der Kreditnachfrage zu verzeichnen sein wird. Auf den ersten Blick macht diese Erwartung wieder etwas Mut. Dieser Mut verfliegt aber sogleich wieder, wenn berücksichtigt wird, dass die gleichen Banken, die diese Erwartung aussprechen, in der Umfrage auch darauf hinweisen, dass die Richtlinien für die Vergabe neuer Unternehmenskredite von den Banken selbst aufgrund ihrer geringeren Risikotoleranz verschärft wurden und noch immer weiter verschärft werden. Beides passt nicht so recht zusammen.