Die Solarbranche leidet mal wieder. Vergangen ist die Aufbruchsstimmung, welche die Branche nach der Bildung der Ampelregierung erfasst und anschließend durch die goldenen Jahre 2022 und 2023 getragen hat. Sie waren von steigenden Umsätzen und einer optimistischen Haltung der meisten Anbieter geprägt.
Dieser Optimismus ist inzwischen verflogen und das Jahr 2024 war in seiner ersten Hälfte in der Branche durch Konkurse und den Abbau von Personal geprägt. Dass das zweite Halbjahr den Abwärtstrend stoppt und vielleicht noch das ganze Jahr rettet, ist momentan eher nicht zu erwarten.
Eine der letzten Horrormeldungen aus der Branche kam von Fronius, einem in Österreich ansässigen Hersteller von Wechselrichtern. Er sah sich genötigt, 350 Mitarbeitern zu kündigen. Ein „anhaltend schwacher Absatz“ der Geschäftseinheit Solarenergie wurde als Grund für die drastische Maßnahme genannt.
Die goldenen Jahre 2022 und 2023 sind Geschichte
Dabei hatte das Unternehmen noch 2022 und 2023 massiv in den Aufbau von Personal investiert und die eigene Produktion erweitert. Betroffen ist vor allem der Standort Sattledt. Hier wird sogar von einer „aktuellen Solarkrise“ gesprochen, denn neben den 350 Kündigungen die ausgesprochen wurden, musste Fronius auch für 1.300 Beschäftigte Kurzarbeit anmelden.
Die Produktion neuer Solaranlagen, so berichtet das Unternehmen, sei in diesem Jahr um 30 bis 40 Prozent niedriger als noch in 2023. Dabei geht es den österreichischen Anbietern noch vergleichsweise gut, denn in Deutschland sind die Aufträge für neue Dachanlagen sogar um 50 Prozent eingebrochen.
Darauf war die Branche nicht vorbereitet und so wundert es nicht, dass immer mehr Firmen nicht nur einzelne Mitarbeiter entlassen, sondern den Betrieb ganz einstellen und Konkurs anmelden müssen. Betroffen sind in diesen Fällen auch die Gläubiger der insolventen Firmen. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) berichtete, könne das Warenlager der insolventen Unternehmen nur noch mit einem Abschlag von 75 Prozent bewertet werden.