Es ist deutlich Sand in das Getriebe der deutschen Wirtschaft gekommen, denn an immer mehr Stellen wird deutlich, dass die Dinge nicht zum Besten stehen und der große Aufschwung, von dem viele nach dem Ende der Coronamaßnahmen geträumt haben, nicht kommen wird.
Statt Aufschwung und in die Hände spucken, damit die während der Pandemie liegengebliebenen Aufträge endlich abgearbeitet werden können, herrscht stattdessen eine Katerstimmung vor. Viele Betriebe und ihre Beschäftigten möchten wieder arbeiten, dürfen es aus staatlicher Sicht auch, können es aber trotzdem nicht.
Ihren Niederschlag gefunden hat diese Entwicklung beispielsweise in den Daten zur Produktion im Produzierenden Gewerbe. Für diesen Sektor der deutschen Wirtschaft vermeldete das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag, dass die revidierten Produktionszahlen im Februar gegenüber dem Januar ein leichtes Wachstum von 0,1 Prozent verzeichneten.
Die gestörten Lieferketten bleiben auch weiterhin ein großes Problem
Aus ihm ist im März im Vergleich zum Februar jedoch ein recht kräftiges Minus von 3,9 Prozent geworden. Selbst gegenüber dem März 2021 ging die Produktion kalenderbereinigt um 3,5 Prozent zurück. Zwar sind die Zahlen für den März noch vorläufig. Wir dürfen jedoch davon ausgehen, dass die endgültigen Zahlen in etwa in dem jetzt angegebenen Bereich liegen werden.
Damit war die Produktion im März nicht nur ein wenig rückläufig, sondern ziemlich deutlich rückläufig. Auch im Februar hatte es gegenüber dem Vorjahr einen recht kräftigen Rückgang von 3,9 Prozent gegeben. Stärker zurückgegangen war die Produktion zuletzt zum Beginn der Corona-Pandemie, als die Produktion im April 2020 gegenüber dem März 2020 um 18,1 Prozent zurückging.
Während damals jedoch die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie die Ursache für den massiven Produktionsrückgang darstellte, sind es in diesem Jahr die immer noch stark gestörten Lieferketten. Welchen Druck diese immer noch ausüben, wird deutlich, wenn man berücksichtigt, dass im März in den Umfragen des Münchener Ifo Instituts knapp 80 Prozent der befragten Industrieunternehmen über Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen berichteten.