Angesichts der Lage halten sich sowohl die Wirtschaft wie auch die internationalen Börsen noch recht gut. Dabei wird der Gegenwind für beide zunehmend stärker. Schuld daran ist nicht allein der Krieg in der Ukraine. Schon vor dem 24. Februar war die Lage angespannt, denn es war immer noch nicht gelungen, die Probleme mit den Lieferketten in den Griff zu bekommen.
Hinzu gesellte sich das Problem der steigenden Inflation. Sie ist zu einem Teil natürlich den anhaltenden Verzögerungen bei den Lieferketten geschuldet. Diese lassen die Preise für viele wichtige Rohstoffe und Vorprodukte auch weiterhin auf sehr hohen Niveaus verharren.
Dort allein den Grund für die anhaltend hohe Inflation zu suchen, ist allerdings auch nicht angebracht, denn insbesondere die während der Corona-Pandemie verteilten staatlichen Unterstützungsmaßnahmen haben die Preise ebenfalls deutlich ansteigen lasse. Sie trugen ihren Teil dazu bei, dass eine noch größere Nachfrage auf ein begrenztes Angebot stieß.
Das Gasproblem wird von Tag zu Tag drängender
Der Krieg in der Ukraine hat all diese Probleme nochmals verstärkt. Seine Wirkung ist deshalb die von Öl, das zusätzlich ins ohnehin schon brennende Inflationsfeuer geschüttet wird. Schon jetzt sind viele Wirtschaftszweige betroffen, denn die aus Russland bzw. aus der Ukraine bezogenen Rohstoffe lassen sich nicht so einfach ersetzen.
Das gilt ebenso für Metalle wie Nickel und Chrom wie für Öl und Gas. Gerade letzteres könnte in den nächsten Monaten zu einem gewaltigen Problem werden, nicht nur für die privaten Haushalte, sondern auch für die Industrie, die in ihrer Produktion an vielen Stellen auf den Einsatz von Erdgas angewiesen ist.
Doch anders als beim Öl, das man relativ leicht von einem Ort der Welt zu einem anderen transportieren kann, ist die Herausforderung beim Gas vor allem ein Transportproblem. Gas wurde und wird auch noch immer zum größten Teil durch Pipelines transportiert und die lassen sich nicht über Nacht an die veränderte politische Lage anpassen.