Der Gaspreis fällt, aber die Verbraucher spüren davon noch nicht viel

Im vergangenen Jahr waren die weltweiten Energiemärkte in Aufruhr. Zunächst war es die gestiegene Bepreisung des CO2-Ausstoßes, der die Preise steigen ließ, dann begann der Krieg in der Ukraine. Mit ihm kamen die westlichen Sanktionen und die Abkehr vom russischen Gas.

Als Folge dieser Entwicklung wurde insbesondere das Gas zu einem der knappsten und damit teuersten Güter dieser Welt. Verschärft wurde diese Entwicklung noch durch die von Panik getriebene deutsche Bundesregierung, die um ihre Speicher zu füllen, Gas zu jedem Preis aufkaufte und die Notierungen damit weiter anheizte.

Wenn Kinderbuchautoren Panik schieben und ohnehin hohe Preise künstlich weiter anheizen, kann das für die Verbraucher kaum etwas Gutes bedeuten. Und so verwundert es nicht, dass die Gaspreise genau in dem Moment wieder zu sinken begannen, als die hektischen Deutschen ihre Gasspeicher endlich gefüllt hatten.

Das teure Gas aus dem August muss erst abverkauft werden

Anschließend kam, was keiner im Vorfeld wissen konnte: ein milder Winter. Auch er hat seinen Teil dazu beigetragen, dass weniger Gas verbraucht wurde. So wurde im Lauf der Monate der Gasmangel zu einem Gasüberangebot. Was dieses für die Preise bedeutet, liegt auf der Hand.

So ist der Erdgas-Future in den USA im Februar wieder auf unter zwei Dollar gefallen und erreichte damit den niedrigsten Preis seit dem Juli 2019. Auch der Preis des europäischen Erdgas-Future befindet sich im freien Fall. Ausgehend vom Habeckschen Panikpreis des Augusts 2022 von 350 Euro pro Megawattstunde fielen die Notierungen um 85 Prozent zurück.

Schön wäre, wenn dieser Preisnachlass auch bei den privaten Verbrauchern schnell ankommen würde. Doch das wird nicht geschehen, denn in den Speichern ist noch das teure Gas aus dem letzten Jahr und die Versorger werden dieses erst zu hohen Preisen abverkaufen wollen, ehe sie darangehen, ihre Erdgaspreise wieder zu senken.