Der heutige Wohlstand Deutschlands beruht auf der großen Wiederaufbauleistung, die in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg vollbracht wurde. Damals wurden viele neue Firmen gegründet und die Arbeitsleistung des Landes wuchs von Jahr zu Jahr. Wurden beispielsweise im Jahr 1950 lediglich 120.000 Kühlschränke in Deutschland hergestellt, so waren es zehn Jahre später bereits 2,4 Millionen.
Die Nachfrage war groß, die Leistungsbereitschaft war es allerdings auch und eine wesentlich größere Risikobereitschaft als heute kennzeichnete das Land. Letztere ließ jene Unternehmen entstehen, die auch heute noch das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden.
Natürlich sind zahlreiche Unternehmer mit ihren Geschäftsideen gescheitert. Doch das hat viele nicht davon abgehalten, es mit einer anderen, besseren Idee kurze Zeit später erneut zu versuchen. Es galt, das alte kapitalistische Motto: ‚Wer etwas wagt, kann scheitern, wer nichts wagt, ist bereits gescheitert‘.
Dem unternehmerischen Mut werden systematisch Hindernisse in den Weg gelegt
Heute fehlt der unternehmerische Mut und an vielen Stellen bemerken wir sein Fehlen außerordentlich schmerzlich. Verschiedene Gründe sind für dieses Fehlen verantwortlich. Einer dieser Gründe ist die überbordende Bürokratie. Wer heute ein Unternehmen gründen will, muss nicht nur eine gute Geschäftsidee haben, sondern sich mit einer Fülle von Vorschriften auseinandersetzen, die es früher noch nicht gab.
Ein weiterer Grund ist die fehlende Planungssicherheit. Ein Unternehmen gründet man nicht mit einer Perspektive von einigen wenigen Jahren. Aber gerade weil der Zeithorizont um einiges länger ist als bei anderen privaten Investitionen, wird auch eine hohe Sicherheit bei der Planung benötigt.
Ist diese nicht gegeben, wächst zwangsläufig die Unsicherheit während der Planungs- und Entscheidungsphase. Gerade die aktuelle Bundesregierung muss sich an dieser Stelle vorwerfen lassen, äußerst kontraproduktiv zu wirken. Gesetze und Vorschriften werden im Eiltempo verschärft und allgemein entsteht der Eindruck, dass eine gewisse Industrie- und Unternehmerfeindlichkeit Teil des Plans ist.
Kann es da verwundern, dass Unternehmer in Deutschland für sich keine Zukunft mehr sehen?