Könnte man der hohen Inflation entgehen und gäbe es ein Patentrezept, diese zu vermeiden, es würde gewiss in diesen Tagen vielfache Anwendung finden. Doch weil die Teuerung die Kernbereiche unseres täglichen Lebens betrifft, sind auch die Möglichkeiten, ihr zu entgehen, stark begrenzt.
Das machte zuletzt wieder die am Donnerstag veröffentlichte Import- und Exportstatistik des Statistischen Bundesamts (Destatis) deutlich. Sie weist nicht nur einen hohen Anstieg der Energiekosten aus, sondern belegt auch, dass sich die Preise für importierte Nahrungsmittel in den vergangenen zwölf Monaten sprunghaft erhöht haben.
Statistisch gesehen zählen die Nahrungsmittel zu den importierten Verbrauchsgütern. Diese verteuerten sich im Durchschnitt auf Jahresfrist um 13,1 Prozent. Wesentlich hervorgerufen wurde dieser Gesamtanstieg durch die massive Verteuerung der Nahrungsmittel. Ihr Preis stieg zwischen Mai 2021 und Mai 2022 um 22,0 Prozent an.
Kaffee und Getreide treiben die Nahrungsmittelpreise
Besonders stark verteuert haben sich dabei die Preise für pflanzliche und tierische Öle sowie Fette. Für sie mussten im Mai Preise bezahlt werden, die um 37,3 Prozent über denen des Vorjahres lagen. Auch Fleisch und Fleischerzeugnisse haben sich mit einem Anstieg von 24,8 Prozent deutlich verteuert.
Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen um 23,3 Prozent über denen von Mai 2021, ermäßigten sich gegenüber dem April 2022 jedoch wieder um minus 3,1 Prozent. Teurer wurden dabei insbesondere Rohkaffee und Getreide mit Anstiegen von 63,2 und 53,1 Prozent.
Relativ niedrig fiel mit einem Anstieg von 10,1 Prozent dagegen die Teuerung bei den pharmazeutischen und ähnlichen Erzeugnissen aus. Auch die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Mai 2022 nur um 8,1 Prozent über denen vom Vorjahr. Ähnlich stark verteuerten sich Maschinen mit einem Anstieg um 8,7 Prozent, während Kraftwagen und Kraftwagenteile lediglich um 6,5 Prozent teurer wurden
Der gesamte Preisanstieg im Bereich der importierten Gebrauchsgüter betrug daher 9,4 Prozent auf Jahressicht, wobei im Vergleich zum April im Mai ein nochmaliger Anstieg um 1,3 Prozent zu verzeichnen war.