In einem Jahr werden wir vermutlich wissen, wer die US-Präsidentenwahl gewonnen hat. Vielleicht wird es wieder ein zähes Hickhack um die Auszählung geben, aber die Chancen sind groß, dass der Gewinner der Wahl feststehen wird. Über den Ausgang des Urnengangs zu spekulieren, ist müßig, denn momentan sind noch nicht einmal die US-Vorwahlen angelaufen.
Dennoch möchte ich mich heute mit einer Prognose aus der Deckung wagen, die den nächsten US-Präsidenten betrifft: Ich gehe davon aus, dass, egal welcher Mann oder Frau die Wahl gewinnen wird und auch unabhängig davon welchem politischen Lager der neue US-Präsident angehören wird, er oder sie schon bald als neuer Rekordhalter in die Geschichte eingehen wird.
Der neue US-Präsident wird jener in der Reihe der vielen Präsidenten seit 1776 sein, der den höchsten Stand bei den US-Staatsschulden zu verantworten hat. Bislang hatte jeder US-Präsident am Ende seiner Amtszeit mehr Schulden aufgehäuft als sein unmittelbarer Vorgänger. Diese Entwicklung wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit fortgesetzt werden oder es kommt zu einem Staatsbankrott der Extraklasse.
Statt echte Haushaltsdisziplin nur medialer Theaterdonner
Bevor die USA ihre Zahlungsunfähigkeit erklären, werden vermutlich viele andere Länder schon längst umgefallen sein, denn noch kommt dem Land zugute, dass der US-Dollar die Welthandels- und die Weltreservewährung ist. Viele Ausländer werden somit in den US-Dollar flüchten, sollte ihr eigenes Land und dessen Währung unterzugehen drohen.
Dieser Zustrom an Kapital wird die USA eine gewisse Zeit am Leben halten, doch solide sind die Staatsfinanzen in den Vereinigten Staaten nicht. Zwar streiten Demokraten und Republikaner in regelmäßigen Abständen immer wieder über die Anhebung der Schuldenobergrenze. Doch das mediale Theater, das bislang schon 78 Mal zur Aufführung kam, wurde immer mit einer weiteren Anhebung der Obergrenze beendet.
Aktuell hat die Verschuldung der USA die Marke von 33,5 Billionen US-Dollar erreicht. Das sind allein zwei Billionen US-Dollar mehr als es noch im Juni, also vor nicht einmal einem halben Jahr waren. Das Tempo des Anstiegs wird immer atemberaubender und es ist kaum anzunehmen, dass der neue Präsident – wie immer er auch heißen mag – daran etwas zu ändern vermag.