Mitte Oktober 2020 ist der von Kritikern als Bundespharmalobbyist bezeichnete Jens Spahn überraschend „positiv“ auf das Coronavirus getestet worden – nachdem er selbst monatelang Hygiene- und Abstandsregeln gepredigt und Einschränkungen miterlassen hat. Spahn begab sich daraufhin in häusliche Quarantäne. Das gesamte Bundeskabinett, mit welchem er am selben Tag noch Kontakt hatte, musste sich indes nicht in Quarantäne begeben. Für die „Regierung“ gelten offenbar andere Corona-Regeln als für die Bevölkerung.
Spahn, der seit März 2020 fast täglich in Interviews zu sehen war, appellierte permanent an die Einhaltung der sogenannten AHA-Regeln. Dass sich Spahn offenbar selbst infizierte, deutete auf eine Missachtung der eigenen Regeln hin.
Über die Hintergründe von Spahns Corona-Infektion sind nun neue Details ans Tageslicht gekommen. Laut „Spiegel“ soll er im Herbst – kurz vor seiner positiv-Testung – zu einem privaten Dinner gegangen sein, bei dem auch viele Unternehmer anwesend waren. Am nächsten Tag war Spahn „positiv“. Noch am Morgen des 20. Oktober, bevor Spahn „positiv“ getestet wurde, sagte er im ZDF-Morgenmagazin: „Wir wissen, wo es die Hauptansteckungspunkte gibt: Beim Feiern, beim Gesellig-Sein, zuhause privat oder in der Veranstaltung, auf der Party im Club.“ Am Abend nahm er laut „Spiegel“ dann an einem Abendessen in Leipzig teil.
Zwölf Gäste sollen anwesend gewesen sein. Ein Bekannter von Spahn habe das Dinner bei sich zuhause veranstaltet. Das Abgeordnetenbüro habe dem „Spiegel“ den Abendessen-Termin Spahns in Leipzig bestätigt. Es habe sich um ein „privates, nicht öffentliches Abendessen“ gehalten. Wie das Magazin berichtete, sollen jedoch auch Unternehmer anwesend gewesen sein – einige sollen der CDU gespendet haben. Interessant, warum Spahn ggf. gegen die eigenen Regeln verstoßen haben könnte.