Liebe Leserinnen und Leser,
der Goldpreis steigt und steigt und für immer mehr Menschen ist die aktuelle Rallye beim Gold vollkommen unverständlich. Das hat dazu geführt, dass der deutsche Edelmetallhandel in den vergangenen Wochen von verkaufswilligen Goldbesitzern geradezu überrannt wurden. Viele Privatanleger nutzten die hohen Kurse, um Kasse zu machen.
Inzwischen hat sich das Blatt ein wenig gedreht, denn die Verkaufsbereitschaft geht zurück. Den ersten Anlegern scheint es zu dämmern, dass die hohen Goldpreise keine vorübergehende Preisspitze sind, die man unbedingt zum Verkauf seines Goldes nutzen sollte, sondern eher die neue Normalität darstellen.
Angesichts von leeren Staatskassen, einer Staatsverschuldung von über 35 Billionen US-Dollar in den USA und 60 Milliarden Euro, die in den nächsten Jahren im deutschen Bundeshaushalt fehlen werden, beginnen sich immer mehr Analysten und Anleger zu fragen, ob traditionelle Investitionen in Staatsanleihen oder Versicherungen noch die Stabilität bieten, die von ihnen gewünscht wird.
Wer Stabilität und Sicherheit will, wählt das Gold
Als Alternative bietet sich das Gold in dieser Phase gerade zu an, denn zu hohe Staatsschulden, die nicht mehr bezahlt werden konnten, haben schon viele Währungen zu Fall gebracht. Den Wert von Gold und Silber als den beiden ältesten und stabilsten Währungen der Menschheit haben sie jedoch noch nie herabsetzen können.
Michael Widmer, ein Rohstoffstratege bei der Bank of America, schrieb den Kunden seiner Bank deshalb kürzlich, dass die Angst vor der Verschuldung der entscheidende Faktor für das Gold sein wird. Dadurch würden sich immer mehr Anleger von den traditionell als sicher empfundenen Häfen wie Staatsanleihen abwenden.
„Angesichts der anhaltenden Bedenken hinsichtlich des Finanzierungsbedarfs der USA und der Auswirkungen auf den US-Treasury-Markt könnte das gelbe Metall zum ultimativen sicheren Hafen werden“, schrieb Widmer seinen Kunden. Bei der Bank of America ist man deshalb weiterhin positiv für das Gold gestimmt und kann sich gut vorstellen, dass der Goldpreis bis zum Ende des Jahres auf 3.000 US-Dollar ansteigen könnte.
Sollte sich diese Prognose bewahrheiten, dürften sich viele Anleger, die sich noch vor kurzem über einen „guten“ Verkaufspreis für ihr Gold gefreut haben, am Ende doch kräftig ärgern.