2024 waren die Privatanleger im Bitcoin- und die Notenbanken im Goldrausch

Was bleibt, da vor wenigen Tagen das Jahr 2024 vollständig Geschichte wurde? An den Finanzmärkten wird 2024 als ein Jahr der vielen Rekorde und Allzeithochs in Erinnerung bleiben. Viele Privatanleger haben davon profitiert, weil sie den Bitcoin gekauft haben. Die Kryptowährung schnellte insbesondere in der zweiten Hälfte des Jahres mächtig in die Höhe, nachdem sich Donald Trump positiv über den Bitcoin geäußert hatte.

Ein Jahr der Rekorde war 2024 auch für das Gold. Hier reihte sich insbesondere bis Ende Oktober ein neues Allzeithoch an das nächste. Ins Stocken kam die Rallye erst, als am 5. November die Wahl Donald Trumps zum nächsten Präsidenten der USA bekanntgegeben wurde.

Seitdem kommt der Goldpreis zurück und wie so oft beim gelben Metall fallen die Kurse an einzelnen Tagen durchaus kräftig. Solch starke Kursverluste schrecken viele Privatanleger natürlich auf, während sich die großen Goldkäufer, also vor allem die Notenbanken des Globalen Südens, vergnügt die Hände reiben, denn sie können das Gold, das sie ohnehin kaufen wollten, nun noch preiswerter erwerben.

Die beständigen Goldkäufe der Notenbanken bestätigen die wirtschaftliche Unsicherheit

Dass die Notenbanken Gold kaufen, ist keine Besonderheit des Jahres 2024, denn schon seit 2007 kaufen die Zentralbanken in Summe mehr Gold als sie verkaufen. Auffällig ist jedoch das atemberaubende Tempo, in dem diese Käufe durchgeführt werden. Dieser Trend ist stark und er ist weit davon entfernt, nur eine finanzielle Fußnote zu sein.

Deshalb sollte er für jeden einzelnen Investor und Bürger einen alarmierenden Weckruf darstellen. Die Fakten sprechen an dieser Stelle eine mehr als eindeutige Sprache: Indien erhöhte seine Goldreserven im Oktober um 14.147 Tonnen, Polen im November um 21.050 Tonnen, Kasachstan um 5.067 Tonnen und China um 4.976 Tonnen.

Diese Käufe sind keine Einzelfälle, sondern Teil eines umfassenderen Musters, bei dem die Goldimporte Indiens im November 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 350% stiegen. Die Frage ist daher nicht warum kaufen die Notenbanken Gold, sondern warum kaufen sie das Edelmetall gerade jetzt so massiv.

Das Jahr geht, die Motive für den Kauf von Gold und Silber bleiben

Die Motive für die Goldkäufe sind ebenso zahlreich wie alarmierend. An erster Stelle steht das drohende Gespenst einer nicht mehr zu kontrollierenden Verschuldung. Da die globale Verschuldung – nicht nur die der Staaten – astronomische Höhen erreicht hat und weitere Anstiege unvermeidlich sind, sichern sich die Zentralbanken gegen mögliche Währungsabwertungen und wirtschaftliche Instabilität ab.

Der US-Dollar, der lange Zeit als Weltreservewährung galt, bewegt sich nun in einem zunehmend toxischen Umfeld, was die übrigen Länder dazu veranlasst, kurzfristig nach Alternativen zu suchen. Die geopolitischen Spannungen verstärken diesen Trend. Hinzu kommt die Angst davor, selbst ebenso wie Russland oder der Iran zum Ziel US-amerikanischer Sanktionen zu werden.

Werden diese Trends enden? Vermutlich nicht und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht in 2025. Damit dürften auch die anhaltenden Goldkäufe der Notenbanken und mit ihnen die Rallye des Goldpreises in den nächsten zwölf Monaten ihre Fortsetzung finden.