Deutschland entscheidet sich für die Inflation

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz ist zwar noch nicht im Amt, gibt aber die große Linie bereits vor und diese lautet: Schulden machen bis sich die Balken biegen. Um die Bundeswehr kriegsfähig zu machen, die Ukraine weiter zu unterstützen und die marode Infrastruktur in Schuss zu bringen, sollen zwei neue „Sondervermögen“, die leider kein Vermögen, sondern nur hübscher benannte Schulden sind, in Höhe von rund zwei Billionen Euro aufgelegt werden.

Dieses Geld will sich der deutsche Staat von Anlegern am Kapitalmarkt leihen. So weit so gut – oder so schlecht, denn die Reaktion der Kapitalmärkte auf die Pläne aus Berlin war eindeutig. Die Renditen für die langlaufenden Bundesanleihen zogen um 0,3 Basispunkte an. Das mag im erstem Moment harmlos klingen, ist es aber nicht, denn dieser Zinsanstieg ist eine reine Angstprämie, welche die Anleihegläubiger für sich einfordern.

Angstprämie deshalb, weil die grundlegenden Zinssätze der EZB unverändert blieben und auch die wirtschaftlichen Daten über Nacht keine Veränderung erkennen ließen, die einen Zinsanstieg in dieser Höhe gerechtfertigt hätten. Doch der Bondmarkt spürt, dass die deutsche Politik gerade dabei ist, eine Tür zu öffnen, die man besser nicht geöffnet hätte und durch die man auch vor allem niemals gehen sollte.

Ist der Euro dem Untergang geweiht?

Mit den Zinsen der deutschen Staatsanleihen erhöhten sich auch die Zinsen für die übrigen Staaten der Eurozone. Der Schritt ist naheliegend, denn wenn schon den Deutschen die Fähigkeit, die Schulden eines Tages zurückzuzahlen, abgesprochen wird, dann dürften diese Bedenken gegenüber Italienern, Franzosen und Spaniern sicher ebenso bestehen.

Die Lage ist in der Tat extrem. Deutschland deindustrialisiert und militarisiert sich im gleichen Atemzug. Und weil es so schön ist, will auch die neue Regierung die Grenzen weiter offen lassen und der Einwanderung in die Sozialsysteme tatenlos zusehen. Selten haben Politiker so skrupellos Raubbau an den wirtschaftlichen und sozialen Grundlagen einer Gemeinschaft betrieben.

Rational agierende Investoren verstehen die Auswirkungen dieser Veränderung. Sie fordern deshalb höhere Zinssätze, nicht nur von Deutschland. Kombiniert man nun die steigende Haushaltsdefizite mit den steigenden Anleiherenditen, kann leicht antizipiert werden, dass die Länder der Eurozone, ähnlich wie die USA, mit steigenden Zinskosten zur Bedienung dieser Anleihen konfrontiert sein werden.

Ohne eine starke Wirtschaft, die diese Zusatzkosten mühelos erwirtschaften kann, droht der Euro jedoch schnell in eine Todesspirale aus beständig steigenden Schulden und Zinsen geraten wird. Sie ist das Schicksal aller Fiat-Währungen, weshalb die Flucht in das Gold und andere sichere Sachwerte, derzeit so massiv ist.