Der nächste Anschlag in Deutschland – heute in München – hat zahlreiche Menschen erschüttert. Ein offenbar afghanischer Mensch, der schon „abgeschoben“ werden sollte, raste in München in eine Menschenmenge und verletzte 28 Opfer. Zwei sollen sich in Lebensgefahr befinden.
Die Reaktionen aus der Politik sind bezeichnend und setzen die etwas eindimensionale Art der Reaktion in den vergangenen Wochen und Monaten fort. Zahlreiche Parteien nutzen die Stimmung aus und wollen direkt etwas unternehmen, bspw. die CSU. Kanzler Scholz verlangt für den Täter die „sofortige Abschiebung“, was insofern kurios ist, als dies eine Rechtsentscheidung und keine aus den Kanzlers Haus ist.
Und von zahlreichen grünen Funktionären über Robert Habeck bis zur eigentlichen Parteiführung kommen fast gleichlautende Erklärungen, die den Opfern Beileid aussprechen und den Einsatzkräften danken.
Seltsame Stimmung
Das Land scheint wie gelähmt. Nicht nur wegen des einen Anschlags oder der Anschlagsserie, sondern auch wegen der immer gleichen Formate der Bekundungen zum Geschehenen. Von beiden Seiten. Dass die Politik auf allen Seiten nicht eben Lösungsfähigkeit ausstrahlt und in der Lage wäre, eine rationale Debatte zu führen, wird offensichtlicher. Wenn der Kampf um die vielgelobte und verteidigte Demokratie ernst geführt würde, dann wohl weniger parolenhaft auf den beiden Seiten – sondern mit Blick auf die vermutete Problemlage.