Baerbock und Co. haben Trump verärgert – ab Montag folgt der Preis

Zwei Tage vor der Amtseinführung von Donald Trump ist ein vertrauliches Schreiben des deutschen Botschafters in Washington, Andreas Michaelis, an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock öffentlich geworden. In diesem Dokument warnt Michaelis vor einer Politik der „maximalen Disruption“ seitens des neuen US-Präsidenten, die darauf abzielt, die etablierte politische Ordnung aufzubrechen.

Kritik an Deutschlands Verteidigungsausgaben

Trump und sein Umfeld äußern regelmäßig Kritik an Deutschland, insbesondere hinsichtlich der Verteidigungsausgaben. Während seiner ersten Amtszeit forderte Trump die NATO-Partner auf, mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung auszugeben. In jüngster Zeit erhöhte er diese Forderung auf fünf Prozent des BIP, was in Deutschland auf parteiübergreifende Ablehnung stößt. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, betonte: „Wir sind nicht auf einem Basar.“

Spannungen aufgrund der Migrationspolitik

Auch die Migrationspolitik Deutschlands steht im Fokus der Kritik. Der designierte Vizepräsident J.D. Vance äußerte sich sarkastisch über Deutschlands Grenzkontrollen und bezog sich dabei auf die öffentliche Debatte um die Unterstützung der AfD durch Elon Musk. Solche Kommentare verdeutlichen die ideologischen Differenzen zwischen der US-Regierung und Deutschland in Migrationsfragen.

Belastete transatlantische Beziehungen

Europäische Diplomaten in Washington berichten von einer zunehmenden Frustration der „Make America Great Again“ (MAGA)-Bewegung gegenüber Deutschland. Ein hoher europäischer Diplomat erklärte, dass die Europäische Union für Trump und sein Team ein „Hassobjekt“ sei, wobei Deutschland als erste Zielscheibe gelte. Diese Spannungen könnten die transatlantischen Beziehungen erheblich belasten.

Moralische Differenzen und diplomatische Herausforderungen

Neben politischen Differenzen sorgen auch moralische Belehrungen seitens Deutschlands für Unmut bei den Republikanern. So wurde ein Tweet des Auswärtigen Amts nach einem TV-Duell zwischen Trump und Kamala Harris, in dem betont wurde, dass „wir keine Hunde und Katzen essen“, als vermessen empfunden. Zudem stieß der Besuch von Außenministerin Baerbock in Texas, bei dem sie Themen wie Waffenkontrolle und Abtreibung ansprach, auf Kritik und wurde als kontraproduktiv für die bilateralen Beziehungen angesehen.

Ausblick auf die zukünftigen Beziehungen

Die Veröffentlichung der Depesche von Botschafter Michaelis kommt zu einem heiklen Zeitpunkt für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Es bleibt abzuwarten, wie eng die Zusammenarbeit auf dieser Grundlage sein kann, insbesondere angesichts der Verzögerung, mit der Bundeskanzler Olaf Scholz nach Trumps Wiederwahl gratulierte. Die Vergangenheit zeigt, dass durchgestochene vertrauliche Mitteilungen schwerwiegende Folgen haben können, wie das Beispiel des britischen Botschafters im Jahr 2020 verdeutlicht.