Der Umbau der Energieerzeugung kann zu einem größeren Problem werden als vielleicht vermutet. So werden in Deutschland mittlerweile teils zuviel Solarstrom-Überschüsse produziert, weil die PV-Anlagen-Flut in Deutschland zu viel produziert. Deshalb könne die Frequenz im Stromnetz aus dem Takt geraten – und dies ist u.a. die Abregelung der Stromerzeugung. „Wir haben eine Reihe von Maßnahmen, die Frequenz bei 50 Hertz stabil zu halten, dazu gehört es auch, Stromerzeuger abzuregeln“, sagte der Chef des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, Stefan Kapferer, WELT: „Reicht das nicht, kann im äußersten Notfall eine zeitlich begrenzte, regionale Netzabschaltung notwendig werden, um es nicht zu größeren Netzproblemen kommen zu lassen.“
Risiken der Fehlplanung? „Brownout“
Eien solche Abschaltung nennt sich „Brownout“ und wird ggf. in Deutschland eines Tages auch noch zum Thema. Es sei das letzte Mittel, um unkontrollierte „Blackouts“ zu vermeinden. Die wiederum könnten im Zweifel das gesamte Land lahmlegen.
Weier heißt es:
„Die Gefahr hat zugenommen, weil wir in kurzer Zeit sehr viele Fotovoltaik-Anlagen bekommen haben, die sich nicht alle ausreichend steuern und abregeln lassen“, warnte Kapferer: „Anders als andere Kraftwerke produzieren Teile der Anlagen immer weiter, ganz egal, wie tief der Preis für Kilowattstunden am Großhandelsmarkt fällt.“
Dies sei insgesamt keine Panikmache von Kräften, die einfach nur die fossile Energiewirtschaft fördern wollten. Es gibt auch Solarunternehmen, die vor den Folgen warnen, z. B. auch einem „negativen“ Strompreis, wenn der Strom schlicht im Überfluss vorhanden sei.
Das Wegspeichern dieser Überschüsse wiederum ist nach Lion Hirth, Professor für Energiepolitik, unrealistisch. Die Batterien wären zum Zeitpunkt der höchsten Einstrahlung von Sonnenlicht vollgeladen. Die Heimspeicher, die Batterien, die eingebaut werden, seien mehr eine Art „Steuersparmodell“. Sie brächten wenig. Am meisten Strom würde noch immer erzeugt, wenn es bereits negative Preise gibt. Nuzn hat offenbar auch die Bundesnetzagentur die Sorgen im Blick. Sie mache sich „Sorgen“.