Am Freitag wird im Untersuchungsausschuss des Bundestages der frühere Habeck-Staatssekretär Graichen vernommen. Zeitgleich wird nun durch die SZ ein „Leak“ gestreut, der Robert Habeck entlasten könnte oder vermutlich soll, so die „Welt„. Es geht um die Frage, ob Robert Habecks Ministerium oder der Minister selbst ergebnisoffen den Ausstieg aus der AKW geprüft haben. Im Frühjahr 2022 sind die letzten AKW in Deutschland vom Netz gegangen. Ein Mailverkehr soll lt. SZ nun belegen, dass Habeck damals mit Friedrich Merz das Gespräch und einen Konsens gesucht haben soll. Passend zum Untersuchungsausschuss nun kommt dieser Leak, so beschreibt es die „Welt“.
Habeck: Hat der Minister den Kompromiss gesucht?
Nun dürfte die Frage tatsächlich noch lauten, ob Robert Habeck einen „Energiekonsens“ gesuchte haben soll oder ob dies lediglich eine willkürzliche Deutung des Mails ist. Die Welt nun beschreibt, die SZ-Deutung, wonach eben Habeck den Konsens gesucht habe, sei keineswegs eindeutig. Die Mail an Habeck selbst erklärt: „In Zusammenarbeit mit Patrick (Graichen, d. Red.) und Team haben wir eine Vorlage für die Umrisse eines Energiekonsenses als Vorbereitung des Gesprächs mit Merz morgen geschrieben“.
Welche Optionen aber Habeck dann übernehmen würde, zeigt das Papier bzw. die Mail nicht. Der Spin des Leaks, Habeck sei ergebnisoffen gewesen, ist nicht belegt. Aber: Habeck soll offenbar aus der Schusslinie genommen werden, deutet die Welt – für diesen Untersuchungsausschuss ist dies durchaus relevant. Wie sich Habeck zum AKW-Ausstieg wirklich intern verhalten hat, bleibt nach Lage der Dinge noch offen.