Falls Sie sich schon einmal darüber geärgert haben, dass Kriege einfach nicht enden wollen, sondern immer weiter befeuert werden und Banken, die sich verspekuliert haben, von Ihren Steuergeldern gerettet werden, dann haben Sie sich im Grunde über das derzeitige Fiat-Money-System geärgert. Denn dieses ermöglicht durch seine permanente und immer exzessivere Geldschöpfung die endlosen Kriege und die verantwortungslose Zockerei an den Finanzmärkten letztlich.
Hätten die europäischen Mächte im Sommer 1914 nicht leichtfertig die Golddeckung ihrer Währungen aufgegeben, wäre der 1. Weltkrieg bereits nach zwei bis drei Wochen beendet worden, weil er einfach nicht mehr finanzierbar gewesen wäre. Da der Goldstandard jedoch aufgegeben und das Geld nur noch durch das Vertrauen in die eigene Fähigkeit zum militärischen Sieg gedeckt wurde, konnte der Krieg nicht nur für einige Wochen, sondern für mehr als vier Jahre fortgesetzt werden.
Was für den 1. Weltkrieg galt, gilt ebenso für den 2. Weltkrieg und alle anderen modernen Kriege. Stets ist es das moderne, unerschöpfliche Papiergeld, das den Krieg und all seine unmittelbaren und mittelbaren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen erst ermöglicht.
Das Fiat-Money-System ist auf alles ausgelegt – nur nicht auf Verantwortung und Finanzdisziplin
Im Gegensatz dazu zwingt ein auf den Edelmetallen aufbauendes Währungssystem einem jeden Geldbenutzer, sei er privat oder staatlich, eine hohe Finanzdisziplin auf. Sie macht es allen weitaus schwieriger, unsinnige und wirtschaftlich nicht profitable Anstrengungen durchzuhalten. Das gilt für fragwürdige, weil am Ende unrentable unternehmerische Investitionen ebenso wie für langwierige und kostspielige Kriege.
Eine Rückkehr zu einem soliden Geld hat damit den Charme, dass sie alle Beteiligten dazu zwingt, verantwortungsvoll zu handeln oder aber die Konsequenzen des eigenen Handels selbst zu tragen. Die Konsequenzen für das eigene Handeln zu übernehmen, ist allerdings etwas, das in den vergangenen Jahren aus der Mode gekommen ist, denn wenn es hart auf hart kommt, haften andere, für die eigenen Fehler.
Im Zweifelsfall sind diese „anderen“ der Staat, wer immer das ist. Für die Spielernaturen unter uns ist das System geradezu ideal, denn man kann viel ausprobieren und oft scheitern, ohne jemals für die eigenen Entscheidungen und Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden. Für die Gesellschaft als Ganze ist dieses System allerdings höchst gefährlich, wenn nicht gar tödlich.