Erinnerungen an die D-Mark

In einer Zeit, in der die deutsche Wirtschaft von Krise zu Krise taumelt, zeigt sich der Wert einer stabilen Währung deutlicher denn je, wie die NZZ erinnert. Der Schweizer Franken, eine der weltweit härtesten Währungen, bietet der Schweiz nicht nur wirtschaftliche Sicherheit, sondern auch das Fundament für kontinuierliches Wachstum und Wohlstand. Während Deutschland sich durch milliardenschwere Subventionen und staatliche Interventionen müht, angeschlagene Industrien am Leben zu erhalten, geht die Schweiz einen anderen Weg – und erntet dafür die Früchte.

D-Mark und die Schattenseiten des Euro

Im Gegensatz zur verzweifelten Strukturpolitik in Deutschland, die Firmen wie Schiffbauer oder Stahlwerke nur künstlich am Leben erhält, hat sich die Schweizer Wirtschaft durch ein strenges „Fitnessprogramm“ an die Spitze gearbeitet.

Die Pharma- und Medizintechnikindustrie sind heute weltführend, und die Schweiz hat ihre Exportstärke ohne die Abwertung des Franken ausbauen können. Seit 2011 ist die Industrieproduktion in der Schweiz um 40 Prozent gestiegen, während sie in Deutschland stagniert und gar sinkt. Diesen Erfolg erzielte die Schweiz trotz eines zum Euro erstarkten Franken – ein Zeichen der wirtschaftlichen Belastbarkeit und Innovationskraft, die mit einer starken Währung einhergeht.

Deutschland hingegen sieht sich zunehmend mit den Schattenseiten des Euros konfrontiert. Die Aufgabe der D-Mark zugunsten des Euro – einst mit großen Hoffnungen für ein vereintes Europa beschlossen – hat der deutschen Wirtschaft langfristig geschadet.

Die Einführung des Euro schuf anfangs günstige Kreditbedingungen, was insbesondere südeuropäischen Staaten half. Doch diese „weiche Währung“ hat Deutschland teuer zu stehen kommen lassen. Der Umstieg von der D-Mark, einst weltweit als stabile Währung anerkannt, zum Euro hat die deutsche Wirtschaft in ein neues Zeitalter der Unsicherheit geführt.

Exporterfolge, die Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten feierte, wirkten letztlich wie ein „süßes Gift“: Sie überdeckten stagnierende Produktivität und ließen die strukturellen Schwächen der Industrie in den Hintergrund treten.

Heute steht Deutschland an einem Scheideweg, mit einem Euro, dessen Wert gegenüber dem Schweizer Franken seit der Einführung beinahe halbiert wurde. Während die Schweiz mit einer klaren Vision ihre Unabhängigkeit in der Währungspolitik bewahrt, muss sich Deutschland fragen, ob es an der Zeit ist, die langfristigen Folgen dieser Entscheidung offen zu diskutieren. Nur so kann ein stabiler wirtschaftlicher Kurs wiedergefunden werden – einer, der nicht auf kurzfristigen Strohfeuern, sondern auf nachhaltigem, substanziellem Wachstum basiert.