Wer die Krise der Jahre 2007 bis 2009 bewusst mit erlebt hat, erinnert sich sicher noch daran, wie gefährdet die Banken in dieser Zeit waren und wie groß die Sorge der Sparer um ihre Ersparnisse war. In Deutschland verhinderten Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr damaliger Finanzminister, Peer Steinbrück, mit einem Trick einen möglichen Sturm auf die Banken, als sie vor die Kameras traten und dem geneigten Publikum erklärten, dass der Staat für die Bankguthaben bürge.
Das hörte sich für die meisten sehr beruhigend an. Nur wenige dachten einen Schritt weiter und fragten sich, wer denn eigentlich dieser bürgende und damit für eine mögliche Bankenpleite haftende Staat sei. Die Antworten, die sie auf diese Fragen bekamen, dürften den meisten nicht gefallen haben, denn der Staat, das ist, wenn es hart auf hart kommt, nur die Gemeinschaft der Steuerzahler.
Oder mit anderen Worten: Wenn 10.000 Euro bei einer möglichen Bankenpleite auf Ihrem Konto im Feuer stehen, dann haften Sie im Zweifel mit genau diesem Geld als Steuerzahler für die Einlagen der anderen und diese wiederum haften mit ihrem Geld für Ihre Einlagen. Dass ein derartiges Rettungssystem nicht funktionieren kann, wenn Banken im großen Stil zusammenbrechen, liegt auf der Hand.
In einer neuen Bankenkrise werden politische Taschenspielertricks nicht mehr weiterhelfen
Dennoch gelang der Trick der Politik. Die Medien wiederholten brav das Märchen von den vom Staat geschützten Einlagen und die Masse der Bevölkerung lehnte sich beruhigt zurück. Aufgefangen wurde die Krise dann mit einer Fülle von neu geschaffenem Geld, dem umgehend eine massive Inflation folgte. Allerdings war diese Inflation nicht für jeden sichtbar, denn es stiegen vor allem die Preise für Immobilen, Aktien und andere Sachwerte. An der Supermarktkasse blieb es noch ruhig.
Das war in der Corona-Zeit anders. Das im Zuge der „Pandemiebekämpfung“ neu geschaffene Geld wurde unmittelbar an die Bürger ausgereicht. Damit kam die Inflation ohne großen Zeitverzug direkt bei den Konsumenten an. Diese haben sich in der Zwischenzeit zwar an das erhöhte Preisniveau gewohnt. Doch durch die Gewöhnung an die höheren Preise wird das Loch in den meisten Portemonnaies nicht kleiner.
Dies alles sollte man im Hinterkopf behalten, wenn sich auch jetzt wieder Experten zu Wort melden und darauf hinweisen, dass die Banken heute 7,5 mal gefährdeter sind als 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise. In den USA warnte kürzlich die ehemalige Chefin der US-Notenbank und aktuelle Finanzministerin Janet Yellen vor einem möglichen Beben im Bankensektor. Diese Warnung sollte niemand überhören, denn im Gegensatz zu so manchem deutschen Fachminister weiß Janet Yellen, wovon sie spricht.