Die US-Präsidentschaftswahl 2024 zeichnet sich als spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der amtierenden Vizepräsidentin Kamala Harris und dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump ab. Die Umfragen zeigen einen Gleichstand, und insbesondere der Bundesstaat Pennsylvania könnte als „Swing State“ entscheidend sein.
Laut „Wahlexperte“ Jörg Schönenborn hat Trump in den letzten Wochen stark aufgeholt, während Harris stabil bleibt. Umfragen von FiveThirtyEight zeigen einen knappen Vorsprung für Harris mit 47,9 Prozent gegenüber Trumps 47,0 Prozent im ganzen Land – mit einer Schwankungsbreite von bis zu drei Prozentpunkten bleibt das Ergebnis jedoch innerhalb der sogenannten Fehlergrenze.
Zudem kommt es ausschließlich auf die Verteilung der Bundesstaaten an, nicht auf das Gesamtergebnis.
Swing States machen das Rennen
Die USA sind derzeit politisch tief gespalten. Während die „roten“ Staaten fest hinter den Republikanern stehen, unterstützen die „blauen“ Staaten die Demokraten. Daher wird der Ausgang der Wahl von den umkämpften Swing States wie Pennsylvania abhängen.
Schönenborn könnte Trump in Staaten wie Arizona, Nevada, Georgia und North Carolina die Nase vorn haben, während Harris in Wisconsin und Michigan leicht besser abschneiden könnte. Am Ende könnte Pennsylvania der entscheidende Staat sein, der den Ausschlag geben wird.
Ein weiterer wesentlicher Faktor bei dieser Wahl ist die Rolle der Frauen. Harris hat einen Vorteil bei weiblichen Wählern, wohingegen Trump besonders bei männlichen Wählern beliebt ist. Junge Frauen neigen oft zu Harris, während junge Männer, besonders mit Einwanderungshintergrund, eher Trump unterstützen. Diese geschlechtsspezifische Dynamik könnte für die Demokraten im weiblichen Wählerlager Rückenwind bedeuten, aber auch potenzielle Verluste bei den Männern bedeuten.
Wirtschaftliche Themen dominieren ebenfalls den Wahlkampf. Die hohe Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten bereiten vielen Amerikanern Sorgen. Rund 60 Prozent der Bevölkerung glauben, dass sich das Land in die falsche Richtung bewegt, und 70 Prozent sind besonders besorgt über die Lebenshaltungskosten. Diese Unzufriedenheit könnte Trumps Fokussierung auf wirtschaftliche Probleme zugutekommen.
Als weiterer Aspekt gilt die Frage, ob Trump eine Niederlage akzeptieren würde. Viele Umfragen zeigen, dass 74 Prozent der Amerikaner glauben, er könnte sterben. Dies wirft Zweifel auf, ob es zu einer friedlichen Machtübergabe kommen würde, fällt er verliert.
Neben der Präsidentschaftswahl werden auch die Mehrheiten im Repräsentantenhaus und im Senat neu bestimmt. Experten erwarten, dass die Republikaner im Senat die Kontrolle übernehmen, während das Rennen im Repräsentantenhaus ähnlich knapp ausfallen könnte wie das Rennen um das Weiße Haus. Die US-Wahl 2024 wird daher voraussichtlich nicht nur das Land, sondern auch seine politischen Kräfteverhältnisse bestimmen und verschieben.