Schlechte Nachricht für die Wirtschaftspolitik der Ampel: Die Probleme in der deutschen Autoindustrie scheinen stärker zu werden. Laut neuen Daten des Verbands der europäischen Automobilhersteller (ACEA) sind die Neuzulassungen von Elektroautos stark zurückgegangen. Besonders betroffen ist der deutsche Markt, wo die Zulassungen um fast 70 Prozent eingebrochen sind.
Am Donnerstag veröffentlichte der ACEA erschreckende Zahlen: Im August 2024 sind die Neuzulassungen in Europa gegenüber dem Vorjahr um 18,3 Prozent gesunken. Besonders stark war der Rückgang bei Elektroautos, deren Neuzulassungen um etwa 44 Prozent fielen. Der Anteil von Elektroautos an den Neuzulassungen verringerte sich von 21 Prozent auf 14,4 Prozent.
Deutschlands Autoindustrie: Gegen die Wand gefahren?
Die Situation in Deutschland ist besonders dramatisch. Hier sanken die Neuzulassungen insgesamt um fast 27 Prozent, und der Absatz von Elektroautos brach um nahezu 70 Prozent ein. Auch in anderen wichtigen europäischen Märkten wie Frankreich (minus 24,3 Prozent), Italien (minus 13,4 Prozent) und Spanien (minus 6,5 Prozent) gab es starke Rückgänge. Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig und noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise spielt die Unsicherheit der Verbraucher über die Zukunft der Elektromobilität eine Rolle, ebenso wie die hohen Anschaffungskosten und die begrenzte Reichweite.
Für die deutsche Autoindustrie könnte dieser Einbruch schwerwiegende Folgen haben. Europa bleibt ein Schlüsselmarkt für Hersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz, die stark auf Elektroautos setzen, die nun im August die größten Verluste verzeichneten. Die Krise ist nicht neu: Volkswagen kündigte bereits vor Wochen Sparmaßnahmen und mögliche Werksschließungen an, BMW senkte seine Gewinnerwartungen und musste etwa 1,5 Millionen Fahrzeuge zurückrufen. Auch Zulieferer wie ZF Friedrichshafen planen, bis 2028 rund 14.000 Stellen abzubauen. Diese Entwicklungen könnten die deutsche Wirtschaft zusätzlich belasten und zu mehr Arbeitslosigkeit führen.