Habeck-Drama? Warnsignale für Unternehmensinsolvenzen

In Deutschland gibt es immer mehr Insolvenzen bzw. die Warnsignale werden noch deutlicher. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen soll höher sein als noch im Mai 2023. Das sieht inzwischen wohl auch die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). Die wirtschaftliche Situation wäre angespannt.

Forderungen von aktuell – im Mai, die Zahlen sind jetzt die jüngst verfügbaren – gut 3,4 Mrd. Euro hängen in der Luft. Es wird brisanter, auch für den Wirtschaftsminister.

Das haben wir bereits vor Wochen so gesehen:

Insolvenz ist nicht schlimm, meinte sinngemäß Wirtschaftsminister Robert Habeck vor fast zwei Jahren. Die Betriebe würden nicht pleite sein, sie würden einfach erst mal nicht produzieren. Zugegeben, Habeck ist wahrscheinlich auch missverstanden worden, sicherlich auch in voller Absicht.

Als Wirtschaftsminister ist der dennoch für Insolvenzen verantwortlich. Zum dritten Mal hintereinander ist die Anzahl der Insolvenzen nun gestiegen – bzw. zum dritten Mal hintereinander wurde ein neuer Rekordwert verbucht. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat die Anzahl von 1.367 Fällen gezählt. Dies seien 5 % mehr als im Monat zuvor.

Dennoch erinnern wird auch an die vergangenen Monate: Nach Aussagen des Wirtschaftsministers Habeck ist die Energiekrise jetzt abgearbeitet. Dann können wir ja jetzt an die nächste Krise gehen, so Kritiker: Die Wirtschaftskrise. Denn die Entwicklungen u.a. in der Energieversorgung und -bepreisung haben nach jüngeren Daten nun die Zahl der Insolvenzen in Deutschland vorangetrieben. Für 2023 sind mehr als 17.000 Insolvenzen bei Unternehmen gemeldet worden. Dies sind nach den zur Verfügung stehenden Daten gut 20 % mehr als im Jahr davor.

Haben die Energie und Corona gewirkt?

Die Politik – von wo auch immer – hat erheblichen Einfluss auf die Rahmenbedingungen gehabt. Die Energiepreise stiegen wohl schon vor dem Einmarsch Russlands in der Ukraine, danach verstärkte sich die Krise – durch Sanktionen, durch Nicht-Lieferung, wie auch immer dies interpretiert werden soll, von Gas. Die LNG-Lieferungen aus den USA waren sicher teurer als das, was das Land vorher aus Russland bezog.

Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen, die beschlossen worden sind, würgten die Wirtschaft ab. Ganze Branchen stellten den Betrieb vorübergehend ein. Folgewirkungen in den Lieferketten und auch auf einzelnen Märkten haben sich nun nach und nach bemerkbar gemacht. Schließlich kam die Inflation dazu: Niedrig gehaltene Zinsen über viele Jahre (auch bedingt durch die gern in Anspruch genommene Staatsverschuldung außerhalb der deutschen Grenzen, hier wurde auf die Schwarze Null geachtet), Corona-Unterstützungsgelder und vor allem die internationale Preis- und Lieferentwicklung spitzten sich zu.

Das Ergebnis: Die Insolvenzwelle rollt – wenn auch später als gedacht. Was nun? Die Politik hat derzeit zumindest in aller Öffentlichkeit wenig Antworten auf die Problematik. Es darf gerätselt werden, ob es noch bessere Antworten geben wird, denn es gibt durchaus die Befürchtung, dass die Anzahl an Insolvenzen hoch bleibt.