Die Energiewende in Deutschland – sie läuft, oder auch nicht. Je nach Sichtweise jedenfalls – die Industrie in Deutschland zieht die Reißleine und geht in Teilen, wie vielfach berichtet wurde. Die Energiewende ist aber in Deutschland vor 20 Jahren prominent ausgerufen worden.
Der damalige Umweltminister Jürgen Trittin versprach, sie werde monatlich die Haushalte nicht mehr als eine Kugel Eis kosten. Sie erinnern sich?
Die Kugel Eis ist viel teurer geworden
Mittlerweile sind wir in Deutschland aus der Atomkraft ausgestiegen – und zahlen anderweitig.
Im Jahr 2000 zahlten Haushalte etwa 14 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Bis 2023 stieg dieser Preis auf rund 40 Cent pro kWh. Obwohl die EEG-Umlage 2022 entfiel, übernahmen die Menschen, die Steuern zahlen, die Finanzierung, die bis Jahresmitte bereits erschöpft war. Die Stromkunden zahlten insgesamt mehr als 210 Milliarden Euro für die EEG-Umlage.
Ein zentraler Bestandteil der Energiewende war der Atomausstieg, der mit dem „Atomkonsens“ 2000 begann und nach Fukushima 2011 durch die damalige Kanzlerin Angela Merkel beschleunigt wurde. Ab März 2011 wurden die ersten sieben Kernkraftwerke abgeschaltet, und bis Ende 2022 folgten die letzten.
Trittins Prognose einer günstigen Energiewende war falsch, Klar ist: Die gestiegenen Kosten resultieren nicht nur aus der Energiewende, sondern auch aus globalen Marktbedingungen, politischen Entscheidungen und Investitionen in die Infrastruktur. Nach 20 Jahren sieht es allerdings so aus, als solle die Energiewende am Ende für uns alle sehr teuer werden. Selbst für die begünstigste Industrie: Die Wärmepumpenhersteller haben schon jetzt Probleme.