Bye Bye Biden, aber er bleibt dann doch

Biden Portrait

Joe Biden hat quasi heute Nacht nach deutscher Zeit eine „Ansprache an die Nation“ gehalten. Er stelle seine Interessen und Ambitionen hinter denen des Landes zurück, so Biden. Die Rede wurde teils als „staatsmännisch“ begriffen. Was teils untergeht: Biden bleibt noch für sechs Monate im Amt. Er wird die wichtigen Entscheidungen treffen, formal. Die Frage vor dieser Erklärung lautete zuletzt indes: Wenn schon Biden teilweise nicht ganz Herr seiner Sinne zu sein scheint – wer regiert dann? Und dann wäre die Frage: Wer regiert in den kommenden sechs Monaten? Denn es geht unter anderem um eine Lösung in der Ukraine. Wer entscheidet also in den USA, wie es in der Ukraine – aus US-Sicht – weitergehen soll.

Sitzt Biden noch am Ruder?

Sitzt also Biden noch am Ruder des Weltgeschehens? Ist es seine Vizepräsidentin Kamala Harris? Wir hatten schon gerätselt:

Der US-Präsident will also weitermachen. Die Staffelübergabe wird formal dann erst im Januar 2025 erfolgen, also in einem halben Jahr. Der Zustand, in dem sich Biden schon jetzt befindet, bringt aber auch Fragezeichen mit – wenn er auf dem Weg in die Demenz wäre, stellte sich die Frage, wie er aktuell noch weiter machen kann.

Neue Kandidatin möchte nun Kamala Harris werden, die Vizepräsidentin. Die hat einen Vorteil: Sie kann die Kampagne von Biden, die Spenden für den Präsidentschaftswahlkampf etwa, direkt übernehmen. Sie sammelt nach Berichten schon jetzt neue Spenden. Ihr Team habe ein Dokument verschicktr, wonach sie bereit wäre, sich die Nominierung der Partei „zu verdienen und zu gewinnen“.

Die Clintons haben sich gleichfalls geäußert: „Jetzt ist es an der Zeit, Kamala Harris zu unterstützen und mit allem, was wir haben, für ihre Wahl zu kämpfen“. Über Biden finden sie nur lobende Worte: „Wir schließen uns Millionen von Amerikanern an und danken Präsident Biden für alles, was er erreicht hat, indem er sich immer wieder für Amerika eingesetzt hat, wobei sein Nordstern immer das Beste für das Land war.“

Wie Kritiker es formulieren würden: Eine Show. Ob Harris wirklich Kandidatin wird, legen die Demokraten noch fest. Trumps Meinung: Sein Wahlkampfteam würde Geld und Zeit in „den Kampf gegen den betrügerischen Joe Biden“ investiert haben. „Jetzt müssen wir wieder von vorn anfangen“. Sein Vizepräsidentschaftskandidat J.D. VAnce sieht Harris „für alle Misserfolge von Biden verantwortlich“.

Elon Musk wiederum zeigte sich nicht überrascht: „Ich habe letzte Woche gehört, dass er sich genau zu diesem Zeitpunkt zurückziehen würde. Das war in DC allgemein bekannt“. „Die wirklichen Kräfte, die an der Macht sind, entledigen sich der alten Marionette zugunsten einer, die eine bessere Chance hat, die Öffentlichkeit zu täuschen. Sie fürchten Trump, weil er keine Marionette ist.“