Die Bundesregierung muss aktuell den Haushalt für das kommende Jahr aufstellen. Ein Milliarden-Loch ergibt sich aus der Energiewende. Nun halten Berichte dagegen: 58 % des Stroms wären Ökostrom. Darüber freuen sich ausgesuchte Medien. Das ist eine Fehlbetrachtung.
Strom muss genutzt werden können
Wir haben viel dafür getan, Ökostrom zu produzieren. Dies ist u.a. die Einspeisevergütung, die belohnt, wer Ökostrom produziert. Allerdings ist der Strompreis gefallen, weshalb nun 8,8 Milliarden Euro fehlen, die in das System eingeschossen werden müssen (s.u.). Was das mit der Ökostromproduktion zu tun hat, ist recht eindeutig.
Der Fortschritt ist nicht besonders gut genutzt: Ökostrom ist die Energie, die z. B. von Wind und Sonne produziert wird. Wie viel wir in Deutschland produzieren, hängt an den Rahmenbedingungen wie dem Wetter oder auch an Tageszeiten. Die Produktion ist dann wertlos oder weitgehend wertlos, wenn der Strom nicht benötigt wird, nicht gespeichert werden kann oder auch nicht hinreichend produziert wird.
Bedarf und „Angebot“ – die Produktion – fallen auseinander, weil die Zeiten der Spitzenproduktion der Öko-Energie oft nicht mit dem Bedarf zusammenfallen. So wird überschüssiger Strom teils ins Ausland exportiert, auch zu „Negativpreisen“. Das wiederum zahlen Verbraucher hierzulande. Das Problem lautet:
- Die Speichertechnologie ist nicht hinreichend ausgebaut, um eine Netzstabilität zu gewährleisten
- Die Subventionen (EEG-Umlage, die der Staat zahlt, damit sie nicht mehr auf der Rechnung auftaucht
- Und schließlich eine Fehlwahrnehmung des Bedarfs, da die Wirtschaft aktuell nicht hinreichend gut läuft. Das hat die Statistik etwas verfälscht, da der Strom dennoch produziert wird.
Über das Milliardenloch haben wir kürzlich exemplarisch berichtet.
Die Ampel-Regierung muss nun 8,8 Milliarden Euro auftreiben, von denen noch niemand weiß, woher die kommen sollen.Wer Erneuerbare Energien selbst einspeist, erhält dafür eine Mindestvergütung. Ist also der Strompreis nicht hoch genug, kommt der Staat für die Differenz auf. Der Strompreis war stärker gesunken als gedacht – und nun muss der Staat die Produzenten der Erneuerbaren entlohnen: 8,8 Mrd. Euro, mit denen niemand öffentlich gerechnet hatte.
Nicht die einzige Fehlkalkulation in diesem Zusammenhang:
Der Energieökonom Dr. Björn Peters hat sich mit den Rahmenbedingungen beschäftigt. Robert Habeck geht davon aus, dass die Energiewende neue Arbeitsplätze am Markt für die Erneuerbaren Energien erzeugt. Die müssten „ausgeglichen“ werden, so der Wirtschaftsminister.
Habeck habe fundamentale Rolle von Energie für moderne Zivilisationen nicht verstanden
Der Energieökonom geht mit Habeck hart ins Gericht: „(…) Man hat den Eindruck, dass Habeck die fundamentale Rolle von Energie für moderne Zivilisationen nicht verstanden hat: Energie ermöglicht alle gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten. Wir können desto mehr davon durchführen, je preiswerter Energie im Verhältnis zur allgemeinen Wertschöpfung ist.“
In anderen Worten: Es wird gemessen, wie teuer Energie im Vergleich zu der daraus gewonnenen Wertschöpfung ist – und dies lässt sich auf eine Kennzahl bringen: Den sogenannten Energieertrag.
Die Frage: Wie viel neue Energie entsteht, wenn man im Produktionsprozess Energie einsetzt. Im Mittelalter lag der Energieertrag bei 3, dann kamen die Dampfmaschinen, bei denen der Energieertrag auf 10 stieg – mit der „ersten industriellen Revolution“. Öl und Gas revolutionierten das Verhältnis weiter: Der Energieertrag stieg auf den Faktor 50, was den Menschen half, der Armut zu entfliehen und die Mittelklasse zu erreichen.
Aktuell steht noch Kernenergie zur Verfügung. Der Energieertrag liegt bei 100. Mit modernen Technologien sei der Ertrag auf 1.000 zu steigern.
Mit Sonne und Wind würde der Ertrag wegen der „hohen Veredelungskosten“ auf 3 sinken – auf das Niveau des Mittelalters. Habeck habe das nicht verstanden: „Mit wetterabhängiger Energie wird Wohlstand vernichtet“. Kürzlich gab es dazu eine Rechnung:
Das KfW geht davon aus, die wahren Kosten der Energiewende seien deutlich höher als angenommen. Es geht um Billionen. Ein Ökonom behauptete: 10 Billionen Euro würden hier am Ende fällig.
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