Die Energiewende hat ein weiteres Problem. Anders als vorgesehen kann die Regierung für den Staat doch nicht die niederländischen Stromtrassen von Tennet übernehmen – der Haushalt gibt das nicht her. Stromtrassen müssen instandgesetzt und -gehalten werden, um den Strom aus Quellen der Erneuerbaren, etwa von Windkraft an den Küsten, weiter zu transportieren.
Habeck musste einräumen, dass dieseer Kauf nicht stattfinden. Dennoch bleibt ein Milliarden-Problem für die Erneuerbaren.
„Einer neuen Rechnung nach werden allein die Zahlen für die Erneuerbaren Energien für Solaranlagen oder auch Biogasanlagen schwindelerregend hoch sein. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sollen die Produzenten des Ökostroms beriets 4,3 Milliarden Euro erhalten haben. Das sind immerhin 2,5 Mrd. Euro mehr als in den ersten drei Monaten des Vorjahres. Das ist ein Versprechen an die Branche – es wird noch viel mehr.
Das hatte Dr. Heim schon vorgerechnet:
Die Debatten um die hohe Inflation und insbesondere jene über die stark gestiegenen Energiekosten sind ruhiger geworden. Diese neu aufgekommene Stille suggeriert auf den ersten Blick, dass das Problem an Bedeutung verloren habe. Dem ist aber leider nicht so, denn dazu hätten die stark angestiegenen Preise wieder auf ihre früheren Niveaus zurückfallen müssen.
Das haben sie allerdings nicht getan. Der „positive“ Effekt besteht wenn überhaupt darin, dass der massive Anstieg gebremst wurde. Im besten Fall verharren die hohen Strom- und Energiekosten damit auf dem aktuellen Niveau. Wir haben uns an dieses vielleicht schon ein wenig gewöhnt, doch wirklich billig ist die Energie durch diesen Gewöhnungseffekt noch lange nicht geworden.
Steigen die Kosten auch weiterhin, wenn auch nicht so stark wie zwischen 2022 und 2023, so bleibt unter dem Strich dennoch ein weiterer Anstieg, für den es aus Sicht der Kunden an anderer Stelle einen Ausgleich zu schaffen gilt, denn Geld das für den elektrischen Strom oder für die Heizung ausgegeben wird, kann nicht gleichzeitig an anderer Stelle auch ausgegeben werden. So etwas funktioniert bekanntlich nur im Märchen.
Der Bundesrechnungshof bemängelt die vollständige Erfassung aller Kosten
An dieser Stelle sollten wir deshalb aufhorchen, wenn der Bundesrechnungshof der Bundesregierung vorwirft, sie habe nicht alle Kosten, die mit der Energiewende zusammenhängen, in ihre Berechnungen einbezogen. An dieser Stelle zielen die Rechnungsprüfer vor allem auf die Kosten der grundlegenden Transformation der Stromversorgung ab.
Zu ihnen zählen die Netzgebühren und die Kosten für den Netzausbau. Wenn der Strom nicht mehr dort erzeugt wird, wo er benötigt wird, sondern durch Windkraft in Norddeutschland erzeugter Strom über neue Stromtrassen nach Bayern oder Baden-Württemberg transportiert werden muss, dann fallen zusätzliche Kosten an.
Sie werden derzeit von der Ampelregierung im Bundeshaushalt versteckt. Würden auch sie den Stromverbrauchern zugerechnet, würden deren Rechnungen noch weiter ansteigen. Damit wäre aus Sicht der Regierung zu befürchten, dass nicht nur der Standort Deutschland aus wirtschaftlicher Sicht immer unattraktiver wird, sondern auch, dass die Akzeptanz der Energiewende durch durch Bevölkerung schwindet.
Was das Volk nicht weiß, bringt es nicht auf die Barrikaden
Damit Letzteres nicht geschieht, wird vor den Augen des Bürgers wieder eine neue Nebelkerze gezündet. Dem Bürger kann es eigentlich egal sein, ob er die Kosten für die Energiewende, wenn er sie denn wirklich will, über die von ihm zu zahlenden Steuern oder über seine Stromrechnung bezahlen will.
Zahlt der Bürger die Kosten allerdings direkt über die Stromrechnung, wird jedem sehr schnell deutlich, wofür das viele Geld ausgegeben wird. Diese Transparenz ist politisch gerade nicht gewünscht. Das sagt im Grunde über die aktuelle Politik und ihre Sicht auf den „mündigen Bürger“ mehr als genug aus.“