Die Regierung hat das Rentenpaket II beschlossen – dabei werden die Beiträge von aktuell 18,6 % auf 22,3 % bis zum Jahr 2035 klettern. Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil soll das für vertretbar halten. Das ist natürlich eine politische Meinung, die kein „richtig“ oder „falsch“ kennt, sondern nur Ansichten. Wie teuer die Anhebung wird, hat die Regierung dabei nicht vorgerechnet. Arbeitnehmer, die jetzt erst anfangen zu arbeiten – oder mit den Beitragserhöhungen in den komenden Jahren -, würden bei einem Einkommen von 3.040 Euro brutto nach 40 Jahren annähernd 70.000 Euro mehr bezahlt haben als jetzt. Davon zahlen sie die Hälfte direkt, die andere Hälfte zahlen Arbeitgeber – wobei dies ja schlicht die Arbeitskosten sind, die auch erwirtschaftet werden müssen.
Die Arbeitgeber“beiträge“ sind auch Teil des Arbeitsentgelts, formal jedoch fließen sie aus den Kassen des Unternehmens. Die Regierung scheint offenbar Wert darauf zu legen, das Rentenniveau „stabil“ zu halten (48 %) als die Arbeitskosten „stabil“ zu halten.
Fast ein Viertel des Einkommens in die Rentenkasse
So werden am Ende fast ein Viertel des Einkommens in die Rentenkasse fließen (Einkommen heißt hier: Der Bruttoarbeitslohn plus Abgaben, die formal die Arbeitgeber direkt an die Sozialkassen zahlen). Ob es sich am Ende rechnet? Viele Rentner kassieren kaum mehr als das, was inklusive Wohnungsbeihilfen etc. aus der Bürgergeldkasse kommt. Wir verstehen diesen Hinweis nicht als Hetze oder auch nur als Kritik an Bürgergeldempfängern, sondern verweisen lediglich darauf, dass es wirtschaftlich kaum noch sinnvoll ist, auf Renten zu setzen, die aus der Rentenkasse kommen. Das ist das Risiko: Denken nur hinreichend viele Menschen so, wird das System schlicht implodieren.
Ob also etwas „vertretbar“ ist oder nicht, wird vielleicht eher die Wirklichkeit entscheiden. Nur sind die heute verantwortlichen Politiker dann nicht mehr im Amt.