Fussballklub wirbt für Rüstungskonzern Rheinmetall!

Der Fussballklub oder das Fussball-Unternehmen BVB Borussia Dortmund hat einen Sponsorendeal mit der Düsseldorfer Rüstungsfirma Rheinmetall abgeschlossen. Das ist erstaunlich genug – denn der Klub warb in anderen Zeiten mit „Stop war“. Die „Fan- und Förderabteilung“ des börsennotierten Unternehmens hat eijnem Bericht nach „Bedenken“ vorgebracht. Vor der Veröffentlichung (!) des Deals habe die Abteilung die Brisanz im Allgemeinen, die Bedenken an einer Partnerschaft und deren Kommunikation sowie Zweifel an einer Vereinbarkeit mit den Werten von Borussia Dortmund zum Ausdruck gebracht“. Gehör habe die Abteilung nicht gefunden – in dem Sinn, dass die Meinung Niederschlag im Ergebnis gefunden hätte.

Rheinmetall: Diskurs ist eröffnet

Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund, Aki Watzke, gab sinngemäß bekannt, der Klub öffne sich damit auch bewusst dem Diskurs in der Gesellschaft und nimmt dabei die Entwicklung rund um die Ukraine in den Blick. Die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands, so die Implikation, könnte gestärkt werden müssen.

Worin allerdings der „Diskurs“ zu sehen ist, wird zumindest nicht allen Beobachtern schlüssig. Der „Diskurs“ über die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands und die Notwendigkeit, mehr in die Rüstung zu investieren, findet auch ohne Fussballsport statt. Wenn es um die vormalige Skepsis gegenüber einer Aufrüstung geht und darum, wie sich jetzt schon Fussballvereine positionieren, ist der Begriff „Diskurs“ zumindest erklärungsbedürftig. Denn die Diskussion – in der Gesellschaft – über das Sponsoring zu eröffnen, indem der Vertrag bereits unterzeichnet worden ist, dürfte der Diskurs-Eröffnung widersprechen.

Interessant zu beobachten ist jedenfalls, wie die Aufrüstung in den kulturellen Bereich hineinwirkt und wie wenig Widerspruch dagegen zu vernehmen ist.