Kernenergie ist nach Meinung diverser Staaten offenbar nicht so teuer, wie es bis dato diskutiert wird. Nun haben 37 Staaten in Frage gestellt, ob der Atomstrom wirklich so teuer sei. Sie werden nun einen schnelleren Ausbau vornehme. Die Investmentbank Lazard soll diese Sichtweise unterstützen, heißt es.
Atomstrom unter bestimmten Bedingungen „günstiger“ als Solar- und Windenergie?
So hat sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zur Bedeutung bzw. „Wichtigkeit“ des Atomstroms geäußert. Von der Leyen meint, dass der Atomstrom für gut 22 % Anteil die bedeutendste Quelle bei der Produktion von Strom in der EU sei. Die EU-Kommissions-Chefin verwies zudem darauf, dass dies auch die zweitgrößte emissionsarme Energiequelle der Welt sei. Die emissionsärmste Energiequelle ist Wasser.
Von der Leyen empfahl den 37 Staaten, „eine mögliche Laufzeitverlängerung“ der AKWs zu prüfen und auch den Neubau von AKWs voranzutreiben. Die „Welt“ meint dazu im Meinungskommentar, dass der Atomstrom nach quasi allen Szenarien vom IPCC, dem „Weltklimarat“ eine Vervielfachung verdient habe, sofern die Netto-Emissionen der Welt auf Null gesenkt werden sollen.
Insgesamt würde weltweit in 413 Kernkraftwerken in insgesamt 31 Ländern gut 10 % des Strombedarfs auf der ganzen Welt produziert. Dies müssten, so wiederum der Meinungsbeitrag, „deutlich mehr werden“.
Fraglich ist, ob die Kostenrechnungen dazu stimmen. So wird auf einzelne Projekte verwiesen, die wesentlich zu teuer geworden sind. Tatsächlich aber hat eine Rechnung nach den „Levelized Cost of Energy“ (LCOE) – nach der sämtliche Kosten auf die Erzeugung aller Kilowattstunden während der Laufzeit umgelegt werden – die Investmentbank Lazard Kosten ermittelt, die niedriger seien als bei Aufdach-Solaranlagen und je nach Zinslage günstiger als „Offshore-Windkraft“.