Wird die Energiepolitik auf neue Füße gestellt? Geht es nach Kanzler Scholz, wird es keine neuen AKW in Deutschland mehr geben. Die Forderungen nach neuen AKW wies er auf einer Veranstaltung zurück. Dabei ist das Argument zumindest der Wahrnehmung nach inzwischen verschoben. Es ginge darum, hohe Kosten und lange Bauzeiten zu vermeiden. „Wenn sich jetzt jemand entscheidet, ein Kernkraftwerk zu bauen, ist das nach gegenwärtigen Bauzeiten in 15 bis 20 Jahren fertig. Da müssen wir alle unsere Probleme längst gelöst haben“, so Scholz.
AKW-Strom zu teuer?
Der Strom aus AKW würde seiner Meinung nach ein „Vielfaches von dem“ kosten, was die Windkraft, die Sonnenenergie oder Strom aus anderen Quellen kosten würde.
Dabei gibt es durchaus Experten, die davon ausgehen, dass Strom bei uns nicht wieder günstig wird…
„Bittere Nachrichten für die Stromkunden in Deutschland, wenn es nach dem Chef des Wirtschaftsinstituts ZEW geht. Achim Warnbach, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat in einem Gespräch davor gewarnt, dass die Energie nie mehr richtig billig werden dürfte. „Wir haben weniger Wind und weniger Sonne als viele andere Länder“.
Nun beginne der Arbeitsmarkt mit der Reaktion, so der Experte. Hier namentlich BASF, die nun Stellen abbauen. Die Kosten für Bürokratie, die im internationalen Vergleich höchsten Steuern für Unternehmen oder auch die unzureichende Digitalisierung bei uns würden zur Belastung.
Dass alles teurer wird, ist ohnehin schon wahrscheinlich, wie wir berichtet haben.
Zahlreichen Menschen ist in Erinnerung, dass die Regierung versprach, die Energiewende würde die Preise für Energie sogar senken helfen. „Sonne und Wind schicken keine Rechnung“, so der geflügelt Spruch. Eine Weisheit, die sich vielleicht als Bumerang herausstellen wird. Denn die Energiepreise scheinen nicht nur nicht zu fallen, sondern sogar zu steigen.
EnBW und EWE wollen die Tarife erhöhen
Dass die Energiewende zu steigenden Preisen führen wird, hat schon Leonard Birnbaum, CEO von E.ON, vor Wochen angekündigt. Nun ist es so weit. Die Preisentwicklung kann sich „umfassend“, das war das Wort von Birnbaum darstellen.
Es könnte zu erheblichen Kosten- und das heißt wohl Preissteigerungen kommen, wenn die Regierung keine „geeigneten Maßnahmen“ ergreifen würde.
So würden die Investitionskosten steigen, da die Leitzinsen so hoch sind und schon gestiegen waren. Die Unternehmen müssen Kapitalgebern schlicht mehr Geld bieten. Zugleich aber benötigten die Energie-Unternehmen auch mehr Geld, um mehr zu investieren – das sei wegen der Energiewende nötig. Vor allem geht es dabei darum, die anziehende Menge an Ökostrom, sprich Sonnen- und Windenergie, in das Stromnetz „zu integrieren“. Und das kostet eben Geld, zumal auch noch die Reservekapazitäten ausgebaut werden müssten.
Die Energiewende wäre nicht kostenneutral. Das sei von Anfang an unrealistisch gewesen, so Birnbaum. Schon deshalb müsste die politische Führung reagieren.
Besondres die Industrie benötige jetzt Hilfe, sie sei von den steigenden Stromkosten besonders deutlich betroffen. Reagiere die Politik nicht, rechnet Birnbaum mit massiven wirtschaftlichen Folgen – was insofern ungünstig wäre, als das Land ohnehin schon am Ende der wirtschaftlichen Rankings mitläuft.“
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