Der CO-2-Ausstoß in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck sieht darin einen Beleg dafür, dass die Stromerzeugung in Deutschland auf dem „richtigen Weg“ wäre. Die Verstromung von Kohle wäre deutlich gesunken, zudem würden die Erneuerbaren Energien einen spürbaren Aufschwung erleben. Interessant, denn tatsächlich bleibt die Frage, wie groß der Anteil der Wirtschaftskrise am Rückgang des Stromverbrauchs ist – diesen Aspekt lässt der Wirtschaftsminister ganz fallen.
Unternehmen gehen ins Ausland, Unternehmen schließen
Die Zahlen und die Aussagen, die Robert Habeck offenbar nutzt, stützen sich auf die Studie der „Agora Energiewende“.
In der Tat bestätigte die Sprecherin einen beachtlichen Rückgang der Emissionen klimaschädlicher Gase auf 673 Millionen Tonnen Kohlendioxid, was den geringsten Wert seit sieben Jahrzehnten darstellt. Dabei stellt sich der Fortschritt jedoch anders dar, sobald die Hintergründe für diese Entwicklung näher inspiziert werden.
Die Untersuchung offenbarte, dass die Reduzierung der Emissionen größtenteils durch die abnehmende Produktion in energiefordernden Branchen sowie durch die allgemeine Wirtschaftsdämpfung bedingt ist. Dieses Absinken resultierte aus den wirtschaftlichen Krisen sowie Rückgängen der Konjunktur.
Der Stromimport Deutschlands hat unterdessen ein historisches Hoch erreicht, was zu wachsenden Energiepreisen führt. Diese Kostensteigerungen belasten Konsumenten ebenso wie Betriebe, was im Vorjahr zu einer ökonomischen Stagnation und Einschränkungen der Herstellung führte. Vor diesem Hintergrund darf man wohl mit Fug und Recht bezweifeln, ob der deutsche Wirtschaftsminister die Wirtschaftskrise als persönlichen Erfolg in Bezug auf die Klimapolitik auslegen sollte.
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