Der Goldpreis konnte in diesem Jahr mit einem neuen Allzeithoch auf sich aufmerksam machen. Doch so richtig für sich entdeckt haben die meisten Anleger das gelbe Metall noch nicht. Zwar konnten die großen Goldproduzenten wie Barrick Gold und Newmont das Jahr 2023 mit einer schönen Jahresendrallye abschließen, doch für viele Goldminen und auch viele Entwickler von Goldprojekten war 2023 kein leichtes Jahr.
Das liegt an der hohen Inflation. Sie spüren die Bergbaukonzerne sehr deutlich, denn ihre Hauptkosten sind die für Energie und Arbeit. Beide sind in den Jahren 2022 und 2023 sehr stark angestiegen, während die Entwicklung des Goldpreises in dieser Zeit über lange Zeit keine Unterstützung darstellte.
So fielen die Notierungen für das gelbe Metall in den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 deutlich zurück und erholten sich erst seit November 2022 wieder stärker. Viele Anleger trauen dem Braten deshalb noch nicht und stehen dem Gold trotz neuen Allzeithochs immer noch sehr reserviert gegenüber. Die aktuellen Minenkurse unterstreichen das sehr deutlich.
(K)ein Spielball der Notenbanken?
Dabei hat das Gold Chancen, egal für welchen Kurs sich die Notenbanken in den kommenden Monaten entscheiden werden. Steigen die Inflationsraten wieder an, hat das Gold die Möglichkeit, von seinem erwiesenen Charakter als Inflationsschutz zu profitieren. In diesem Fall könnten viele Anleger zu der Überzeugung gelangen, dass sie im Gold unterinvestiert sind und zu neuen Käufen schreiten, was die Preise tendenziell stützen und treiben sollte.
Bildet sich die Inflationsrate jedoch weiter zurück und die Notenbanken gehen wieder dazu über, ihre Zinssätze zu senken, fällt für die Anleger auch nicht mehr so stark ins Gewicht, dass das Gold keine Zinsen bringt und damit gegenüber anderen Anlageformen einen Nachteil aufweist.
In beiden Fällen könnten die Anleger geneigt sein, einen Teil ihres Investitionskapitals. in die Edelmetalle umzuschichten. Sollte dies in einem größeren Stil geschehen, wird sich die Enge des Goldmarktes als ein weiterer Preistreiber erweisen. Für die Edelmetalle und insbesondere für das Gold könnte das Jahr 2024 deshalb zu einem Wende- und Schlüsseljahr werden.