Einen eigentlich ungeheuren Verdacht bringt die italienische Tageszeitung La Repubblica auf. Demnach könnte Olaf Scholz schon 2024 als Kanzler, wie es heißt, „abgelöst“ werden. Es würde „Gerüchte“ geben, „dass der Fall Wirecard und seine Beziehungen zum russischen Spion Jan Marsalek dem sozialdemokratischen Anführer den finalen Schlag versetzen könnten“. Es wird sogar darüber spekuliert, Scholz könne von Putin „kontrolliert“ werden. Wir geben den Verdacht weiter – ohne uns mit ihm gemein zu machen. Plausibler erscheint eher der zweite Erklärungsversuch in dem Text: Die SPD selbst könnte versuchen, intern Stimmung zu machen!
Scholz, Wirecard und Putin!
Die Berlin-Korrespondentin der Repubblica, Tonia Mastrobuoni, sagte der Berliner Zeitung, sie habe sich in ihrer Zuordnung Marsaleks zum russischen Geheimdienst auf andere Medien wie etwa das Wall Street Journal oder die britische Website Bellingcat bezogen. Es gäbe „starke Indizien, dass Marsalek für Russland gearbeitet hat“. Sie sei auf das Thema jedoch gar nicht von sich aus gekommen. Mastrobuoni: „Ich wurde überraschend von einer Quelle angesprochen.
Die Quelle sagte, die Fortsetzung des Wirecard-Prozesses im Jahr 2024 für Scholz könne brenzlig werden, wenn das Finanzministerium unter seiner Führung mit Marsalek mehr zu tun hatte als bisher bekannt. Zwei weitere Quellen haben mir diese Einschätzung bestätigt.“ Das klingt eher nach einer SPD-internen Intrige als nach dem langen Arm Moskaus: Im mächtigen Seeheimer Kreis der SPD gibt es lange schon große Sympathien für Pistorius. Die Umfragewerte für Scholz sind desaströs, in Sachsen kämpft die SPD gar ums Überleben. Es ist durchaus denkbar, dass panische SPD-Granden Wirecard als Vorwand verwenden wollen, um Scholz loszuwerden.