Es gibt gute Nachrichten: Die Inflationsrate in Deutschland ist nun auf 3,2 % gefallen, so die aktuellen Erwartungen und Schätzungen. Das entspricht einem stärkeren Rückgang als gedacht. Tatsächlich sind es zwar „nur“ offizielle Daten, die also von der Auswahl des Statistischen Bundesamtes abhängen. Aber die Erwartungen lagen mit 3,5 % Rate deutlich höher.
Alle Sorgen vorbei?
Diese Inflationsrate entspricht dem niedrigsten Stand seit Juni 2021. Damit ist noch nichts gewonnen, wenn man genau kalkuliert. Denn die Basis, von der aus die Preise gestiegen sind, ist im vergangenen Jahr erheblich gestiegen. Wenn die Preise also im November 2023 um 3,2 % gestiegen sind, entspricht diesem einem höheren Anstieg als würden die Preise im November 2022 um 3,2 % gestiegen sein.
Nun soll auf keinen Fall das Haar in der Suppe herhalten, es geht indes um eine realistische Einschätzung der Effekte. Nun wird im kommenden Jahr der CO-2-Preis erhöht – per Zertifikaten, die Verbraucher (also auch Produzenten) damit erwerben. Dies wird zu höheren Ölpreisen führen (also ohne diese Erhöhung) und damit auch zu höheren Transportkosten.
Die Lieferketten werden zweifellos zumindest relativ betrachtet teurer. Damit ist für die Zukunft nicht klar, in welche Richtung sich die Inflationsrate jetzt entwickeln wird. Es ist nicht ausgeschlossen, dass trotz der besseren Tendenz nun ab dem 1. Januar die Preise wieder schneller steigen. Ökonomen rechnen mehrheitlich nicht unbedingt damit. Das Risiko sollte jedoch weiterhin als gegeben gelten – denn niemand kann derzeit abschätzen, wie hoch die Transportkosten am Ende tatsächlich sein werden. Aber immerhin: Wenn die Inflationsrate nun weniger schnell steigt, dann ist bereits vielen Menschen geholfen.