Mit großen Berichten und Sitzungen, mit viel öffentlicher Inszenierung hat die Ampel-Regierung in den vergangenen Monaten die Energiewende als nötig und leistbar beschrieben. Es ginge um Klimaschutz, der von Deutschland ausginge. Teil dieser Energiewende ist das lange umstrittene Gebäudeenergiegesetz, das die Ampel inzwischen hat beschließen lassen. Nun zeigt eine Umfrage, dass der Zweifel am Erfolg dieser Energiewende in Deutschland erheblich zu sein scheint.
Umfrage: Skepsis steigt
Eine Umfrage des Unternehmens EY hat sich nun mit dem Vertrauen oder Glauben der Bevölkerung daran, dass die Energiewende funktioniert, beschäftigt. Demnach würden 77 % der Befragten nicht mehr daran glauben, bis zum Jahr 2030 zumindest 80 % des Stromverbrauchs aus den erneuerbaren Energiequellen gewinnen zu können.
Die Zweifel scheinen zu wachsen. Im März waren noch 65 % der Menschen, die damals befragt worden waren, skeptisch. Im Mai wurden als Ergebnis einer solchen Umfrage 71 % als skeptisch bemessen.
EY zeigte sich in einem Kommentar der Leitung „besorgt über diese Entwicklung“, wie es heißt. Immer mehr Menschen würden sich „trotz aller Bemühungen der Politik“ zweifelnd zeigen. Der Umstieg auf die erneuerbaren Energien, also auf Wasserstoff-Antriebe, auf E-Autos und Co. würde ohne das Vertrauen der Menschen im Land schwierig werden, so heißt es. Dies würde die „wachsende Herausforderung, die Energiewende-Ziele zu erreichen“ ebenso unterstreichen wie die „Notwendigkeit, die Öffentlichkeit stärker einzubeziehen“.
Diese Deutung ist durchaus mutig. Denn es könnte ja auch einfach sein, dass die Menschen aus technischen, sozialen oder wirtschaftlichen Gründen heraus und damit aus einer Abwägungsfrage einfach nicht glauben, dass die Energiewende gelingt. Beschwörungsformeln hin oder her: Vielleicht hat die Bevölkerung schlicht Recht.