Die NATO übt derzeit eigenen Angaben nach den Umgang mit Atombomben „gegen einen Feind mit den militärischen Fähigkeiten Russlands„. Das Manöver läuft unter dem Namen Steadfast Noon. Es soll den Einsatz der Nuklearwaffen der USA durch Luftstreitkräfte der europäischen Staaten üben und wird bis Donnerstag fortdauern. Die Übungen finden 2023 in Italien statt.
Deutschland übt mit
Den Angaben nach übt Deutschland mit. Insgesamt seien 13 Staaten daran beteiligt, heißt es. Offenbar haben – es heißt hier „erstmals“ – auch Journalisten oder eine kleine Auswahl der Journalisten Details zu der Übung bekommen. Danach ginge es bei der Übung um die Simulation in einer „hoch umkämpften Umgebung“.
Auch würde dazu geübt, die Disposition, also die Verfügbarkeit der Waffen, zu verändern. Die neuen US-Bomben vom Typ B61-12 sollen demnach auch eingesetzt werden können, um „taktische Schläge“ zu vollziehen. Mit anderen Worten: Um auch jenseits eines großen Schlags ggf. regional begrenzt solche Waffen einzusetzen.
Es ist offenkundig auf diese Weise einfacher vorstellbar, einen Atomkrieg zu führen. Mit anderen Worten: Es ist eine „Absenkung der Hemmschwelle“, wie es auch heißt. Ohnehin ist auch bekannt, dass die USA selbst davon ausgehen, im Zweifel einen sogenannten atomaren Erstschlag durchzuführen. Mit anderen Worten: Hier wäre es besonders einfach oder wirkungsvoll, solche taktischen Schläge durchzuführen, da sie dann keine direkte Antwort auf eine atomaren Erstschlag wären – der größer ausfiele -, sondern tatsächlich taktische Ziele verfolgen würden.
Die Übung wird insgesamt in den Medien in Deutschland derzeit kaum diskutiert oder vorgestellt, geschweige denn kritisiert. Auch die Rolle Deutschlands dabei ist kein Thema. Dass Europa zum Schauplatz eines Atomkriegs werden kann, ist schon lange die Befürchtung von Kritikern.