»Im Falle einer schweren Euro Inflation ist unser Geld nichts mehr wert. Wie kann ich mich dagegen schützen und mein Vermögen sichern?« fragt Leser Armin B. aus Wiesbaden.
Haben Sie sich darüber schonmal Gedanken gemacht? In den vergangenen Monaten, genauer gesagt seit dem Beginn des Ukraine Krieges, ist die Inflationsrate der EU und von Deutschland drastisch angestiegen. Unsere Lebensmittel sind stetig teurer geworden und nun folgt auch noch der mögliche Energieengpass. Haben Sie schon eine Idee, wie Sie Ihr Vermögen vor der Euro Inflation schützen können? Genau diese Möglichkeiten zeigen wir Ihnen heute.
Geld ist nur eine Illusion
Das „Illusionsgeld“ existiert nicht physisch, sondern nur virtuell auf Ihrem Bankkonto. Als Scheck, Überweisung und Kreditkartenabbuchungen wandert es von Bank zu Bank.
Scheine und Münzen sind kein „Geld“, sondern nur ein Symbol, das vom Staat als Zahlungsmittel garantiert wird. Geld ist eigentlich nur eine „Ware“. Es sollte als Wertaufbewahrungsmittel dienen: Im Idealfall sollten Sie also mit einem bestimmten Betrag später noch die gleiche Warenmenge kaufen können. Doch wenn die Euro Inflation weiterhin ansteigt, verliert unser Geld an Kaufkraft. Zudem entwertet der Staat durch seine Schuldenpolitik das Geld mehr und mehr. Der Euro verliert also stetig an Wert.
Sie sollten daher Ihr Geldvermögen teilweise in Sachwerte umwandeln, die der Staat nicht sieht.
Sollten Sie sich auf die Inflation des Euros vorbereiten? Und wenn ja: Was ist zu tun?
Die Zahlen zeigen vor allem, dass es sich künftig für Sie lohnen dürfte, einen Nahrungsmittelvorrat anzulegen. Deren Preise steigen nicht nur, weil etwa nichts oder wenig aus der Ukraine geliefert werden kann. Einer der Preistreiber ist wiederum die Energie, die jetzt teurer geworden ist. Die Auswirkungen der teureren Energie werden sich aber auch bei Nahrungsmitteln erst nach und nach einstellen.
Die Lagerbildung wird für Großhändler nun teurer und teurer, was sich erst nach und nach auswirken wird. Die Transportwege sind nun kostenintensiver, wie es heißt. Auch dies wird sich erst nach und nach in den Preisen für Lebensmitteln zeigen. Typischerweise müssen Sie sogar davon ausgehen, dass einige Anbieter in diesem Prozess gar nicht mehr überleben werden, vor allem bei Händlern, die auf Kredit finanzieren, ist dies fraglich.
Die Auswirkungen der Euro Inflation lassen sich bis dato nicht ganz abschätzen, die Tendenz schon: Lebens- und Nahrungsmittel werden auf Sicht vieler Wochen deutlich teurer werden. Vor allem gilt das Gesetz des Basiseffektes: Wenn die Nahrungsmittel erst einmal teuer sind, wird das Problem unterschätzt. Dann steigen möglicherweise die Preise nicht mehr so stark wie vorher, die Höchstpreise jedoch werden die meisten Haushalte treffen.
Deshalb heißt es: Sie sollten so schnell wie möglich einen Nahrungsmittelvorrat anlegen. Dazu zählen auch Substitute (Ersatznahrungsmittel) wie Konserven. Hier ist es zumindest sehr wahrscheinlich, dass die Preise deutlich steigen werden.
Vermögen sichern: Das sollten sie beachten
Während Papiergeld immer mehr durch die Euro Inflation an Wert verliert, gewinnen »Sachwerte« an Wert. Sowieso in Krisenzeiten. Zu den Sachwerten gehören konjunkturunabhängige Aktien, Immobilien/Grundstücke, Edelmetalle und Rohstoffe. Eingeschränkt auch Schmuck, Antiquitäten, Kunst- und Sammlerobjekte, sowie langlebige Konsumgüter.
Für alle Sachanlagen gilt: Je stärker die Euro Inflation anzieht und je bedrohlicher die finanz- und wirtschaftspolitische Lage sich entwickelt, umso hektischer reagieren die Märkte.
Natürlich werden die Banken und ihre Berater bis zum Schluss die Sicherheit und Wertbeständigkeit »Ihrer« Geldanlagen beschwören. Lassen Sie sich aber davon nicht einlullen, schließlich geht es um Ihr Geld und nicht das der Bank!
Fest steht: Bei der Euro Inflation, Staatsbankrott und Währungsreform ist der bessere Werterhalt der Sachanlagen gegenüber den Geldanlagen eindeutig. Die Antwort auf die Frage, wie man sein Vermögen sichern kann ist also simpel.
Dennoch handeln 95 Prozent der Menschen nicht danach und vertrauen weiterhin ihrem Sparbuch oder ihrer Lebensversicherung.
Vermögensanlage: Sachwerte sind real
Langlebige Konsumgüter (etwa Möbel, Waschmaschinen, Autos) sind eine gute Vermögensanlage, denn sie werden im Falle einer Währungsreformverstärkt nachgefragt, sodass die Preise entsprechend anziehen. Eingeschränkt sind diese also auch als Vermögensanlage zu betrachten. Natürlich kommt es bei Sachwerten auch zu Wertschwankungen. Was aber zählt, ist der langfristige Erfolg.
Euro-Währungsreform: Ein Problem?
Der Euro würde bei einer Währungsreform durch die Inflation des Euros einfach in einem fest gesetzten Verhältnis plötzlich durch eine andere Währung ersetzt werden. Hieße die Währung „NEuro“, könnte es zum Beispiel 1 NEuro pro 10 Euro Vermögen geben. Die Banken würden zunächst geschlossen bleiben, damit niemand noch schnell Vermögen außer Landes schafft und / oder woanders umtauscht.
Die Chance, dass es dazu kommt trotz des Inflation des Euros, ist aktuell allerdings gering. Der Euro ist derzeit in zahlreichen Zahlungssystemen so verankert, dass das Misstrauen wesentlich größer würde, wenn der Euro plötzlich nicht mehr existiere. Eine derzeit sehr angeschlagene Wirtschaft würde dies kaum vertragen. Wenn Sie sich dennoch schützen möchten:
- Halten Sie Bargeld, um auch eine Bankschließung zu überstehen
- Legen Sie etwas Geld in „Tauschwährungen“ wie Benzin, Kerzen, Zigaretten und Konservendosen an
- Haben Sie Fremdwährungen wie Dollar oder Franken bereit, um zahlungsfähig zu bleiben