Für die investierten Anleger ist die Entwicklung an den Immobilienmärkten derzeit alles andere als angenehm, denn es fehlen die Käufer, die bereit sind, die hohen aktuellen Zinsen in Kauf zu nehmen, um eine Wohnung, ein Haus oder auch eine Gewerbeimmobilie zu erwerben.
Findet sich doch ein Käufer, der bereit ist, dieses Risiko auf sich zu nehmen, sind es oft die Banken, die nicht bereit sind, überhaupt Kredite zu vergeben. So wundert es nicht, dass der STOXX Europe 600 Real Estate seit seinem Höchststand vom August 2021 stolze 45 Prozent an Wert verloren hat. In Euro ausgedrückt entspricht dies einem Verlust von 140 Milliarden.
Der Tiefpunkt der Entwicklung ist damit vermutlich noch nicht erreicht, denn der Citi-Bank-Analyst Aaron Guy rechnet damit, dass aufgrund der fallenden Preise für die laufenden Immobilienkredite neue Sicherheiten in Form von Eigenkapital in Höhe von 178 Milliarden Euro nötig sein werden.
Lieber bezahltes Gold als kreditfinanzierte Immobilien
Diese Sicherheiten aufzubringen, wird für die Immobilienbesitzer sehr schwierig, wenn die im STOXX-Europe-600-Real-Estate-Index zusammengefassten Immobilien derzeit gerade einmal mit 144 Milliarden Euro bewertet werden. Auch ist nicht zu erwarten, dass die Banken oder der Anleihenmarkt dem Immobiliensektor großzügig neue und vor allem günstige Kredite zur Verfügung stellen werden.
Das führt zwangsläufig zu weiter fallenden Immobilienpreisen und kann einen regelrechten Teufelskreislauf in Bewegung setzen. Citi-Analyst Guy beziffert deshalb das kurzfristige Abwärtspotenzial der Preise für Gewerbeimmobilien für Westeuropa auf 40 Prozent.
Deutlich besser gestellt sind an dieser Stelle die Anleger, die in den vergangenen Jahren Gold anstelle von Betongold gekauft haben. Sie konnten sich zwar jahrelang nicht über steigende Preise freuen und Miet- oder Zinserträge gab es auf die getätigte Investition auch nicht.
Doch nun können sie der Zukunft deutlich gelassener entgegensehen, denn ihr Gold stellt einen Besitz an sich dar. Es hat kein Ausfallrisiko wie Kredite und Bankeinlagen und enthält auch keine Forderungen, die man als Schuldner gegenüber seinem Gläubiger unbedingt erfüllen muss.
Das macht das Leben gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten deutlich einfacher.