Wenn es um die wichtigen Metalle geht, welche die Menschheit im 21. Jahrhundert dringend benötigt, fallen den meisten Anlegern zunächst die Metalle ein, die für die Elektromobilität benötigt werden, also vor allem das Lithium, aber auch Nickel, Kobalt, und Kupfer. Seltener wird an dieser Stelle das Silber genannt.
Fast gar nicht auf der Liste taucht das Gold auf, denn hier haben die meisten Anleger im Hinterkopf, dass das gelbe Metall in der Industrie kaum verwendet wird. Für weite Teile des 20. Jahrhunderts war diese Annahme durchaus zutreffend. Doch zum Ende des Jahrhunderts begann sich das Bild mit dem Aufkommen der modernen Computer und Telekommunikationsindustrie langsam zu wandeln.
Inzwischen ist das Gold auf für die modernen Technologieunternehmen ein wichtiges Metall geworden. Aus dem jüngsten Jahresbericht des World Gold Councils (WGC) geht hervor, dass im Jahr 2022 sieben Prozent der weltweiten Nachfrage nach Gold aus der Industrie stammten.
Diese Zahl ist durchaus bemerkenswert. Um sie einschätzen zu können, ist zunächst festzuhalten, dass in dieser Zahl allein die technischen Anwendungen für Gold enthalten sind. Die klassische Verwendung von Gold im Rahmen der Schmuckindustrie ist eine eigene Kategorie, die das WGC an anderer Stelle separat behandelt.
Für viele industrielle Anwendungen wird das Gold immer wichtiger
Sieben Prozent der weltweiten Goldnachfrage stammen somit aus der Industrie, vor allem aus den Bereichen Computer und Telekommunikation aber auch aus dem medizinischen Sektor. Beim Blick auf das Jahr 2022 ist diese Zahl umso bemerkenswerter als im vergangenen Jahr die Technologieunternehmen ohne Frage einen starken Rückgang ihrer Umsätze zu verzeichnen hatten.
Zusammen mit dem immer noch hohen Verbrauchsanteil von sieben Prozent bleibt damit festzuhalten, dass das Gold kein Metall ist, auf das einfach verzichtet werden könnte. Nun könnte man dem entgegenhalten, dass in den weltweiten Tresoren sehr viel Gold vorhanden ist, das den Industriebedarf sehr leicht decken könnte.
Diese Annahme ist gewiss gerechtfertigt. Fraglich ist jedoch, ob die derzeitigen Besitzer dieses Goldes bereit sind, es für eine Verwendung in der Industrie abzugeben. An dieser Stelle sind Zweifel durchaus angebracht, denn das in Museen, Kirchen und Kunstwerken verwendete Gold ist fraglos unverkäuflich.
Auch viele Investoren, die das Gold als Absicherung gegen eine ausufernde Inflation gekauft haben, dürften sich nur schwer mit dem Gedanken anfreunden können, ihr Gold zu den aktuellen, eher niedrigen Preisen gegen schwindsüchtiges Papiergeld zu tauschen. Von daher darf angenommen werden, dass die Nachfrage nach Gold nicht nur aus der Industrie auch weiterhin eher hoch bleiben wird.