„Kleider machen Leute“, hieß es früher. Für Prepper und Krisenvorbereiter allerdings geht es nicht um das modischste Outfit, sondern ganz handfest um die ideale Kleidung für das Überleben. Wenn es dazu kommt, dass Sie – aus welchen Gründen auch immer – flüchten müssen, werden Sie keine Zeit mehr haben, um sich Gedanken um die richtige Kleidung zu machen.
Daher sollten Sie sich auch beim Thema Kleidung jetzt um all das kümmern, was Sie später benötigen werden.
Die richtige Kleidung für alle Zwecke
Wenn Sie zu Fuß, per Rad, Motorrad, Auto oder Bahn flüchten müssen, benötigen Sie in aller Regel einen Fluchtrucksack. Neben allem, was Sie also in einer bevorstehenden Krisensituation brauchen können und werden, müssen Sie sich auch darüber Gedanken machen, wie Sie sich und Ihren Körper bestmöglich schützen.
Dabei kommt es bei einer längeren Reise vor allem auf die richtige Kleidung an. Sobald keine oder nur wenig Energie zur Verfügung steht, wird es andernfalls nicht nur ungemütlich, sondern schnell lebensgefährlich. Viele von uns sind an die wärmenden Heizungen, Heizdecken und Wärmflaschen gewöhnt. Durch die steigenden Energiepreise merken wir aktuell, wie viel diese Heizungen ausmachen – und wie schnell man ohne sie friert. Die richtige Kleidung kann hier Abhilfe verschaffen.
Leider gibt jedoch auch beim Thema Kleidung für die Flucht einen großen Engpass: Den zur Verfügung stehenden Platz. Wie viel Platz Sie konkret haben, hängt unter anderem auch von Ihrer Fluchtmöglichkeit ab. Wenn Sie nur einen kleineren Rucksack mit einem Volumen von vielleicht 75 Litern mit sich führen können, ist die durchdachte und geplante Auswahl von Kleidungsstücken besonders wichtig.
Die bedeutendsten Kleidungsstücke
Zunächst gilt es, sich auf die widrigsten Bedingungen einzustellen: Wenn es nass und/ oder kalt wird, dann wird Sie in erster Linie Ihre Kleidung schützen. Wird es hingegen zu warm, können Sie sich der überschüssigen Kleidung immerhin noch recht zügig entledigen. Der Engpass ist also kaltes und feuchtes Wetter.
Da Sie jedoch – allein angesichts der Klimaerwärmung und den damit einhergehenden Temperaturveränderungen – kaum absehen können, wann es wo wie warm oder kalt wird, sollten Sie sich bestenfalls breit aufstellen. Der Anspruch an Wärme variiert je nach Außentemperatur und sonstigen Randbedingungen. Ihr persönlicher Anspruch sollte allerdings immer der höchste sein – das heißt: Je wärmer, desto besser. Sind Kleidungsstücke zu warm, können Sie diese immer noch ablegen – umgekehrt funktioniert der Weg aber nicht nicht. Deshalb empfehlen wir Ihnen über einen gesunden Mix aus spezieller und allgemeinerer Kleidung für verschiedene Situationen sinnvolle Kleidung nachdenken. Am Ende sind Baumwollpullover sogar gegenüber T-Shirts die bessere Wahl, wenn Sie sich entscheiden müssen.
Unser nächster Tipp lautet: Grundsätzlich muss Kleidung sowohl warm als auch trocken sein. Sie sollten alle Kleidungsstücke, die Sie auf Ihrer Flucht mit sich führen, in eine oder mehrere Plastiktüten einwickeln. Diese können Sie beispielsweise nach Einkäufen aufbewahren und sammeln. So garantieren Sie, dass die lebenswichtigen Kleidungsstücke auf keinen Fall feucht werden. Warum? Klamme Kleidung lässt Sie nicht nur schnell krank, sondern vor allem weniger leistungsfähig werden.
Die Packliste
Wie Sie sehen, ist die Zusammenstellung der richtigen Kleidung ebenso essentiell wie schwierig. Im folgenden stellen wir Ihnen eine Packliste vor, die die wichtigsten Komponenten beinhaltet.
- Unterwäsche: Hier sollten Sie vor allem an wärmende Unterwäsche denken. Es geht nicht um Ästhetik, sondern um die Frage, wie schnell Wärme Ihren Körper verlassen kann!
- Socken: Noch wichtiger aber sind Socken. Socken stehen fast in unmittelbarem Kontakt zum Boden, zu Wasser und zu Schnee. Sie werden die Füße warm und trocken halten müssen, da diese ein erstklassiges Einfallstor für Kälte und Nässe sind. Hier empfehlen wir zum einen wärmende Socken – insbesondere dicke Wollsocken – aber auch solche Strümpfe, die möglichst wenig Reibung an Ihren Füßen erzeugen. Blasen und Co. können nicht nur schmerzhaft sein, sondern vor allem Ihren Fortschritt aufhalten – im wahrsten Sinne des Wortes. Am besten ist es, wenn Sie so planen, dass Sie für besonders kalte Tage oder Umgebungen zwei bis drei Socken übereinander stülpen können.
- Schuhe: Ihre Schuhe sollten gut eingelaufen sein. Wanderschuhe, die nicht eingelaufen sind, sollten Sie zu Hause lassen. Wir empfehlen zudem, dass Sie festes Schuhwerk mit einer dicken Sohle wählen. Viele Packlisten beinhalten weiterhin Gummistiefel, welche durch ihre wasserabweisende Oberfläche überzeugen. Hier kommt allerdings wieder das Platzproblem in die Quere. Als Lösungsansatz sollten Sie die Möglichkeit haben, Ihre Schuhe mit einem Plastiküberzug vor Nässe zu schützen.
- Hosen: Essentiell wichtig sind wasserabweisende Hosen. Diese können Sie in Outdoor-Läden oder Prepper-Shops kaufen. Wasserabweisende Hosen können etwas mehr Geld kosten als gewöhnlich, die Investition lohnt sich dennoch. Dauerhaft nasse Hosen halten Sie in jedem Fall auf und sind weiterhin ein Risiko für Ihre Gesundheit.
- Pullover: Hier sollten Sie gleichfalls vor allem Material wählen, das warm hält. Die Wärme möchte von innen nach außen. Wasserabweisendes Material kann auch hier besonders helfen. Dicke Wollpullover oder solche, die für den Wintersport konzipiert sind, sind in jedem Fall eine gute Wahl.
- T-Shirts und Langarm-Shirts sind ebenfalls einzupacken, diese können im Zwiebellook übereinander getragen werden und so zusätzlich wärmen. Einen dicken Pullover können sie dennoch nicht ersetzen.
- Jacken: Wo der Pullover nicht mehr ausreicht, springt die Jacke ein. Daher sind auch wasserabweisende Jacken sind eine wertvolle Investition – je hochwertiger, desto wertvoller für Sie.
- Dazu empfehlen wir eine Regenjacke oder ein Regenponcho – Regen werden Sie fast überall begegnen.
- Mütze: Zudem brauchen Sie eine Mütze, die möglichst weit umfassend ist. Mützen verhindern, dass die Wärme aus Ihrem Körper steigt. Wärme möchte nach oben und nach draußen. Dies wird unterschätzt.
Wenn Sie hinter jeden der oben genannten Punkte einen Haken setzen können, sind Sie gut vorbereitet. Bedenken Sie stets, dass Sie Ihre Kleidung mindestens einmal zusammensuchen und -packen sollten, damit Sie im Notfall nicht von dem Volumen der Kleidungsstücke überrascht werden.